Auf den letzten Metern seiner Zeit als Premierminister betreibt Alexander De Croo noch einmal kräftig Lobbyarbeit. Vor mehreren Ministern und Botschaftern anderer Länder hob De Croo am Montagabend in der belgischen UN-Repräsentation in New York die Trümpfe von Brüssel als Sitz des neuen UN-Sekretariats hervor. "Brüssel ist ein Ort, wo Menschen aus aller Welt sich schon heute treffen", sagte De Croo. Kontakte seien dort gut zu pflegen und zu knüpfen.
Belgien sei außerdem einer der Pioniere beim Schutz der Weltmeere. Belgien gehöre zu den 30 Ländern der Gruppe "Blue Leaders", die vor drei Jahren gegründet wurde und sich zum Ziel gesetzt hat, bis 2030 mindestens 30 Prozent der Weltmeere unter Naturschutz zu stellen.
Schwachpunkt der Bewerbung von Brüssel bleibt, dass Belgien den UN-Vertrag zum Schutz der Biodiversität der Weltmeere (BBNJ), um dessen Einhaltung sich das Sekretariat kümmern soll, noch nicht unterzeichnet hat. Chile hat diesen Vertrag bereits unterzeichnet. Dort bewirbt sich die Hafenstadt Valparaiso ebenfalls um den Sitz des UN-Sekretariats.
Welche Stadt letztlich den Zuschlag erhält, soll frühestens im kommenden Jahr entschieden werden.
Kay Wagner