Schüsse auf offener Straße, mitten in der Hauptstadt: Das ist leider keine Seltenheit mehr. In regelmäßigen Abständen knallt es in Brüssel. Hintergrund sind in den meisten Fällen Streitigkeiten unter Drogenbanden.
Am Sonntagabend wurde wieder ein junger Mann niedergeschossen, diesmal in Anderlecht. Der örtliche Bürgermeister bestätigte den Vorfall.
Der Mann war mit einer Schussverletzung in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Er befindet sich aber nicht in Lebensgefahr. Das hat die Brüsseler Staatsanwaltschaft mitgeteilt. Sie hat Ermittlungen wegen versuchten Mordes eingeleitet. Mögliche Augenzeugen und Nachbarn werden jetzt befragt. Außerdem wird der Tatort kriminaltechnisch untersucht.
Am Samstag hatte es einen ähnlichen Vorfall in der Nähe des Brüsseler Südbahnhofs gegeben. Auch in dem Fall ermittelt die Polizei wegen versuchten Mordes.
Ebenfalls am Wochenende ging den Behörden aber auch ein Verdächtiger ins Netz. Und es ist nicht irgendein Verdächtiger: Mohamed Amine Dardour stand seit einigen Wochen auf der "Most-Wanted"-Liste der meistgesuchten Kriminellen des Landes.
Der 25-Jährige soll 2020 in Forest einen Mann erschossen haben. Zwei weitere Menschen waren bei der Schießerei verletzt worden. Dardour war der Polizei schon zweimal entkommen, einmal in Belgien und einmal in Spanien. Am Samstag konnte er im Raum Mechelen festgenommen werden. Am Sonntag wurde Haftbefehl erlassen.
belga/rtbf/est/rop