Der entscheidende Hinweis kam von der Behörde für den Kampf gegen Geldwäsche, der sogenannten Zelle für finanzielle Informationsverarbeitung. Die Behörde hatte verdächtige Geldbewegungen bei einer Firma festgestellt, die auf Geldwäsche hindeuteten. Sie schaltete daraufhin die Staatsanwaltschaft ein, die weiter ermittelte.
Dabei entdeckten die Ermittler eine große kriminelle Organisation mit brasilianisch-portugiesischen Hintermännern, die einerseits illegal erworbenes Geld wusch und andererseits Firmen Bargeld zur Verfügung stellte, um ihre Angestellten schwarz bezahlen zu können. Bei der Geldwäsche-Organisation habe es sich um eine Drehscheibe gehandelt zwischen kriminellen Gruppen, die über sehr viel illegales Bargeld verfügten, und den Firmen, die Schwarzarbeit betrieben, so die Staatsanwaltschaft. Die Geldwäsche-Organisation habe dabei Kommissionen in Höhe von acht bis zehn Prozent der betreffenden Summen kassiert.
Um die großen Geldströme zu verbergen, hätten die Kriminellen eine Reihe fiktiver Firmen gegründet mithilfe von Strohmännern aus Portugal. Insgesamt soll das Geldwäsche-Netzwerk pro Jahr etwa 50 Millionen Euro bewegt haben.
Bei den Hausdurchsuchungen wurden acht Personen festgenommen. Außerdem wurden 440.000 Euro in bar beschlagnahmt und 500 Bankkonten blockiert.
Boris Schmidt