Zwei belgische Experten sind an der Weiterentwicklung von russischen Drohnen beteiligt. Das berichtet am Samstag die Wirtschaftszeitung De Tijd nach einer gemeinsamen Recherche mit der deutschen Zeitung Die Welt. Die beiden Flamen sind demnach für einen Hochtechnologiebetrieb in Dubai tätig. Mehrheitseigner der Firma war laut den Recherchen zumindest anfangs ein Russe, außerdem sollen direkte Verbindungen zum Putin-Regime bestehen. Russland setzt unter anderem in großem Maßstab Drohnen bei seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine ein.
Die Drohnenfirma ist laut den Zeitungen im Dezember 2022 in Dubai gegründet worden, also nach dem Beginn der großangelegten Invasion der Ukraine durch Russland. Der Standort Dubai erlaubt es den Russen, westliche Sanktionen zu umgehen. So können sie weiter westliche Experten und westliche Bauteile verwenden, um die Entwicklung der russischen Drohnen voranzutreiben. Die Firma bestreitet, Sanktionen zu umgehen.
Außerdem behauptet sie, ausschließlich an zivilen Drohnen zu arbeiten. Allerdings wirbt die Firma selbst auf ihrer Homepage mit den militärischen Einsatzmöglichkeiten ihrer Drohnen.
Besonders brisant ist, dass die zwei Flamen vor ihrer Tätigkeit in Dubai für den belgischen Luft- und Raumfahrtbetrieb Sabca gearbeitet haben. Zu den Anteilseignern von Sabca gehört auch der belgische Staat. Einer der beiden Belgier ist direkt nach der Gründung bei der Firma in Dubai eingestiegen und ist dort Geschäftsführer. Der andere soll mindestens ein Jahr lang das Drohnen-Team geleitet haben.
Auf Rückfragen der Medien gibt der eine von ihnen an, dass ihm garantiert worden sei, dass keine Russen an der Firma beteiligt seien. Der andere behauptet, dass aus seiner Firma weder Wissen noch Teile oder Technologie nach Russland fließen.
Boris Schmidt