Wie man Reynders kennt, wird er mit Sicherheit nicht hingehen und das zugeben, was man heute Morgen vereinzelt in der Presse lesen konnte. Gleich mehrere Zeitungen waren nämlich der Ansicht, dass der Informateur eigentlich mit leeren Händen dasteht.
Die Liberalen sehen das natürlich anders: Schützenhilfe gab es auch von Alexander De Croo, dem Vorsitzenden der flämischen OpenVLD. Der sagte etwa, Reynders habe es schließlich schonmal geschafft, dass Di Rupo und De Wever wieder miteinander reden würden. Reynders hatte ja auch schon in den letzten Tagen erklärt, er habe da eine neue Dynamik festgestellt.
Das mag auch stimmen. Fest steht aber auch, dass die beiden Wahlgewinner, also PS und N-VA, sich nach wie vor in vielen Punkten nicht einig sind. Angefangen bei der Zusammenstellung einer künftigen Koalition: die PS plädiert für eine Neun-Parteien-Formel, die N-VA will mit möglichst wenig Partnern am Tisch sitzen. De Wever kann jedenfalls nach eigenen Angaben auf die SP.A und auch die Grünen verzichten.
Getroffen hat Reynders heute die Vorsitzenden der beiden liberalen Parteien, also die seiner eigenen politischen Familie. Man wollte sich da wohl schon aufstellen im Hinblick auf die nächsten Tage. Denn nach dem, was man so liest und hört, sind sich die Parteien nach wie vor nicht wirklich einig, was nach Reynders passieren soll. Man darf nicht vergessen: Zwar heißt es immer, der König entscheidet, das ist aber nur die halbe Wahrheit. Der König wird nichts entscheiden, wenn er nicht sicher sein kann, dass die Parteien das akzeptieren.
Bild: Benoît Doppagne (belga)
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