Der Schweizer war als Favorit ins Rennen gegangen - und letztlich setzte sich der ehemalige Schweizer Bundespräsident auch durch. Nachdem er bereits den ersten Wahlgang für sich entscheiden konnte (92 Stimmen), dabei aber nicht die absolute Mehrheit der Stimmen bekam, reichte im zweiten Wahlgang die einfache Mehrheit für seinen Sieg (114 Stimmen).
Platz zwei belegte der Este Indrek Saar (78 Stimmen im ersten, 85 Stimmen im zweiten Wahlgang). Reynders folgte abgeschlagen auf Platz drei (46 Stimmen). Im Vergleich zum ersten Wahlgang (70 Stimmen) büßte Reynders sogar viele Stimmen ein.
Er bedauere nichts, sagte Reynders nach seiner Niederlage gegenüber der Nachrichtenagentur Belga. Zwar habe er große Lust gehabt, als Generalsekretär des Europarats diese Einrichtung zu reformieren. Aber er respektiere natürlich die Wahl der Abgeordneten. Sie hätten sich für ein anderes Projekt entschieden. Dem neuen Generalsekretär wünsche er viel Glück und Erfolg.
Reynders war bereits vor fünf Jahren bei der Wahl zum Generalsekretär des Europarats gescheitert. Danach wurde er zum EU-Kommissar ernannt. Diesen Posten wird der 65-jährige MR-Politiker bis Herbst nun weiterführen.
Kay Wagner