Die Verwaltung der Universität Antwerpen hat propalästinensische Studenten und Aktivisten aufgefordert, ihre Besetzung von Universitätsgebäuden zu beenden. Die Aktivisten müssten den Campus bis Samstag 17 Uhr geräumt haben, so das Ultimatum des Rektors der Universität. Andernfalls werde die Universität rechtliche Schritte einleiten.
Die Studenten und Aktivisten besetzen bereits seit einem Monat ein Gebäude der Universität Antwerpen. Damit wollen sie die Universität zu einem totalen akademischen Boykott israelischer Einrichtungen zwingen wegen des Gaza-Kriegs.
Der Rektor der Universität weist in einem Schreiben an die Studenten darauf hin, dass dieser Protest bereits zur Unterbrechung beziehungsweise Anpassung der Beziehungen zwischen der Universität und israelischen Partnern geführt habe. Damit sei man den Forderungen der Demonstranten ausreichend entgegengekommen, so der Tenor des Rektors, die Toleranz gegenüber derartigen Aktionen sei nun erschöpft.
Zur weiteren Begründung der Androhung einer Räumungsklage verweist die Universität auch auf die ihrer Ansicht nach problematische Sicherheitslage durch die Besetzung. Es sei bereits zu ernsten Zwischenfällen gekommen, andere Studenten fühlten sich bedroht. Außerdem stelle das Zeltlager der Besetzer eine Brandgefahr dar und blockiere Evakuierungswege.
Hinzu kommt, dass die Antwerpener Universitätsleitung wohl verhindern will, dass Studenten und Aktivisten aus der nun geräumten Universität Gent ihre Aktionen nach Antwerpen verlagern.
Am Freitag war die propalästinensische Besetzung an der Universität Gent auf richterliche Anordnung hin beendet worden.
Boris Schmidt