Kein Vergleich mit den zum Teil chaotischen Bauernprotesten im Februar und März, wo die Situation angespannt war und Dutzende Traktoren die Straßen im Brüsseler EU-Viertel unsicher machten: Traktoren gab es beim Protest der Milchbauern am Montag in Brüssel nicht. Dafür die bekannten bunten Plastikkühe, die in den Farben der Länder angemalt waren, aus denen die Demonstranten kamen.
Rund 100 Teilnehmer aus 18 verschiedenen Ländern waren dem Aufruf des Dachverbands der Milchbauern, dem European Milkboard (EMB), gefolgt. Die Demonstranten zogen mit ihren Kuhfiguren durch das Europaviertel, wo am Montag ein EU-Ministerrat für Landwirtschaft stattfand.
Aus Flandern war Tanja Van Poucke mit dabei. Sie gehört der Genossenschaft Faircoop an, die hinter den Milchprodukten von Fairebel steht. "Wir wollen einen ehrlichen Preis für unsere Milch", begründete sie den Protest. "Zurzeit bekommen wir für einen Liter Milch 45 Cent. 55 Cent wären nötig, damit wir unsere Kosten decken und auch noch einen fairen Gewinn machen können."
Die Milchbauern sehen die EU in der Pflicht, durch Marktregulierung den Abnahmepreis für Milch zu ändern. Zeitgleich zum Protest der Milchbauern fand ein Treffen der EU-Agrarminister statt.
belga/dpa/kwa/dop/km