Für die Öffentlichkeit ist normalerweise am imposanten Ehrengatter des Schlosses von Laeken Endstation - außer eben, wenn die Königlichen Gewächshäuser geöffnet werden. Dann darf jeder kommen - zumindest, wenn man eine dafür notwendige Online-Reservierung ergattern konnte. Denn die sind hochbegehrt, sowohl im In- als auch im Ausland. Deswegen ist die Zahl verfügbarer Tickets im Vergleich zum letzten Jahr auch noch einmal kräftig aufgestockt worden.
Bis zu 148.000 Menschen können so voraussichtlich die Gewächshäuser besuchen, im vergangenen Jahr waren nur 110.000 zugelassen. Die Preise sind dabei bescheiden für das, was man geboten bekommt: Für Kinder unter zwölf Jahren ist der Besuch kostenlos, ansonsten werden sechs Euro pro Person fällig.
Bei der Ankunft hat man zunächst die Wahl, ob man eher einen ausgedehnten Spaziergang machen will oder ob man eher einen kompakteren Besuch bevorzugt. Beide Strecken beinhalten sowohl Teile im Freien als auch natürlich vor allem das Innere der Gewächshäuser. Aber der lange Spaziergang bietet mehr Gelegenheit, die ausgedehnten Parkanlagen der Königlichen Domäne zu bewundern und auch das Schloss selbst zumindest aus der Ferne mehr zu sehen.
Nicht zuletzt bekommt man auch einen besseren Eindruck von der beeindruckenden Außenarchitektur der Gewächshäuser. Die werden ja nicht umsonst auch als "Gläserne Stadt" beschrieben, deren Pracht eine längst vergangene Zeit spürbar werden lässt. Denn auch das macht sehr viel des Reizes aus: Ohne die von außen filigran und schwerelos wirkenden klassischen Konstruktionen aus Metall und Glas würde trotz des einzigartigen Settings und der außergewöhnlichen botanischen Sammlung einfach etwas fehlen.
Aber die Hauptattraktion bleibt natürlich trotzdem das Innere der Königlichen Gewächshäuser: Der Parcours leitet die Besucher vorbei am Palmenpavillon über das Palmen- zum Azaleenhaus mit seiner regelrechten Farbexplosion. Dann geht es vorbei am reetgedeckten ehemaligen Atelier von Königin Elisabeth in die ebenfalls farbenprächtige Geraniengalerie mit ihren unzähligen von der Decke hängenden bunten Fuchsien. Weiter und weiter führen die Pfade zwischen den Blumen, Sträuchern und anderen Pflanzen, wobei zwischendrin auch kleine Brunnen beziehungsweise Quellen zum Verweilen einladen.
Über das sogenannte Diana- und das Spiegelhaus gelangt man schließlich in die unterirdische Galerie, die einen zum Kongohaus mit seinen vielen Kuppeln bringt. Gefolgt natürlich vom absoluten Highlight des Wintergartenkomplexes, der Großen Rotunde mit ihrer riesig anmutenden Glaskuppel und den hohen Palmen, bevor der Besuch dann in der Orangerie endet.
Die Besucher erwartet also zusammengefasst eine sehr schöne Blumenpracht sowie eine wunderbare Architektur - und natürlich die seltene Möglichkeit, zumindest Teile der Königlichen Domäne in Laeken zu Gesicht zu bekommen, die sonst unerreichbar sind.
Wer ein Ticket ergattern konnte, kann sich glücklich schätzen, denn wie der Webseite der Königlichen Gewächshäuser zu entnehmen ist, sind die Eintrittkarten für dieses Jahr bereits ausverkauft.
Boris Schmidt