Insgesamt soll es sich nach bisherigem Kenntnisstand nur um zwei kurze Störungen des Kinderprogramms gehandelt haben, beide am 28. März. Beim ersten Mal seien die russischen Propagandabilder für etwa 20 Sekunden zu sehen gewesen sein, beim zweiten Mal für rund drei Minuten.
Unter anderem hat das Störprogramm laut De Standaard aus einem kriegsverherrlichenden Videoclip eines russischen Propagandasängers bestanden. Es seien marschierende Soldaten, Panzer der Roten Armee im Zweiten Weltkrieg und die Zerstörung von Nazi-Standarten zu sehen gewesen, gefolgt von modernem russischem Kriegsgerät. In Moskaus Propaganda wird der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine regelmäßig als Kampf gegen angebliche Nazis gerechtfertigt. Laut anderen Medienberichten wurden auch Menschenmassen gezeigt, die Russlands Machthaber Wladimir Putin zujubelten und weiteres nationalistisches Bildmaterial.
Außer in Belgien soll das gehackte Programm auch mindestens in den Niederlanden, in Skandinavien und Portugal zu sehen gewesen sein. Laut Angaben von Telenet ist es der erste derartige Vorfall. Telenet hat Eutelsat auch aufgefordert, die Sicherheit seiner Satelliten zu verstärken.
"BabyTV" gehört zur Walt Disney Company und ist in vielen Ländern zu empfangen. Der Fernsehkanal richtet sich explizit an Kinder unter drei Jahren.
Boris Schmidt