Die Insolvenzverwalter hatten eine schnelle Entscheidung versprochen und sie haben sich an ihr Wort gehalten. Am Mittwochabend gegen 22 Uhr waren die Würfel gefallen: Die Aktivitäten bei Van Hool werden künftig aus dem Ausland gesteuert. Die Bussparte geht an die niederländische VDL-Gruppe, die Anhängersparte an das südafrikanische Unternehmen GRW, ein Partnerbetrieb des deutschen Auflieger-Herstellers Schmitz Cargobull.
Die Unternehmen hatten bereits Ende März ein gemeinsames Angebot für die Übernahme von Van Hool vorgelegt. Nachdem sie vergangene Woche fast schon den Zuschlag erhalten hatten, tauchten am Montag zwei neue Kandidaten für die Übernahme auf. Die Insolvenzverwalter verloren allerdings nicht viel Zeit, diese Angebote bis in alle Details zu prüfen. In Absprache mit den betroffenen Parteien innerhalb von Van Hool sei die Entscheidung für das Angebot von VDL und GRW gefallen, sagte Insolvenzverwalter Jeroen Pinoy am Donnerstag im Fernsehen der VRT und begründete das wie folgt: Hätte man mit der Entscheidung zu lange gewartet, hätte die Gefahr bestanden, dass Mitarbeiter aus Mangelberufen wie Schweißer und Ingenieure Van Hool verlassen hätten. Sie seien aber nötig, um die Spezialprodukte herzustellen, für die Van Hool bekannt ist.
Gewerkschaften zufrieden
Jetzt sei es für diese spezialisierten Mitarbeiter klar, dass es weitergehen werde. Vertreter der Gewerkschaften zeigen sich zufrieden mit dieser Entwicklung. "Die Insolvenzverwalter haben erkannt, dass es sinnvoll ist, schnell zu handeln, damit möglichst viele Mitarbeiter weiter beschäftigt werden können", kommentiert Kim Samison von der christlichen Gewerkschaft ACV-CSC. Auch unter wirtschaftlichen Aspekten sei es ihrer Meinung nach gut, dass schnell gehandelt worden sei.
Gleicher Tenor bei Hans Vaneerdewegh von der sozialistischen Gewerkschaft. "Nach allem, was ich gehört habe, gibt es hier in der Umgebung durchaus noch Jobs. Das wird die Menschen von hier anziehen. Wenn man nicht schnell ist, dann sind die Mitarbeiter halt weg."
Trotzdem bleibe die ganze Entwicklung bei Van Hool natürlich ein harter Schlag für viele Mitarbeiter, sagt Gewerkschafterin Samison. Gut 1.500 Mitarbeiter würden ihre Arbeit verlieren.
650 Mitarbeiter sollen laut bisherigen Angaben auf jeden Fall weiter bei Van Hool beschäftigt bleiben. Mittelfristig könnte die Zahl auf 950 steigen. Die genauen Pläne zur Übernahme wollen die neuen Eigentümer in den kommenden Wochen bekanntgeben.
Kay Wagner
Alles Gute für Van Hool. Bei Viseon in Bayern hat es leider damals nicht geklappt. Aber es wäre schön, wenn so ein Europäisches Traditionsunternehmen gerettet würde.
schade um das wertvolle Unternehmen. Ich war oft bei VanHool und war begeistert von den Reisebussen. Ich hoffe das die vielen Mitarbeiter die nicht weiterbeschäftigt werden alle einen neuen Arbeitsplatz finden werden. Grüße