Bei Endometriose handelt es sich um gutartige, aber schmerzhafte Wucherungen von Gewebe der Gebärmutterschleimhaut. Endometriose gehört zu den häufigsten gynäkologischen Erkrankungen: Nach Schätzungen ist jede zehnte Frau im gebärfähigen Alter davon betroffen. Manche Frauen erfahren dadurch ungewöhnlich starke Menstruationsschmerzen. Weitere Symptome sind chronische Entzündungen, Vernarbungen und sogar Unfruchtbarkeit. Endometriose kann nicht geheilt, aber etwa durch Schmerzmittel, Hormonbehandlungen oder operative Eingriffe behandelt werden.
Gesundheitsminister Vandenbroucke hatte das Föderale Fachzentrum für Gesundheitspflege im Sommer damit beauftragt, die Behandlungspraxis unter die Lupe zu nehmen. Das Fachzentrum empfiehlt in seinem am Donnerstag vorgelegten Bericht, dass Endometriose bei der Ausbildung von Ärzten mehr Gewicht bekommt. Multidisziplinäre Endometriose-Kliniken seien in jedem Krankenhausnetzwerk sinnvoll, so das Fachzentrum weiter, und Operationen sollten in spezialisierten Referenzzentren gebündelt werden.
Die von Vandenbroucke angekündigte Arbeitsgruppe soll nun prüfen, welche Voraussetzungen dafür erfüllt werden müssen, und einen Fahrplan für die Umsetzung ausarbeiten. Bis Ende Mai soll ein erster Plan vorliegen, bis Ende des Jahres sollen konkrete Vorschläge folgen, wie die Behandlung von Endometriose verbessert werden kann.
Boris Schmidt