Allerdings gibt es zwischen der Festnahme der drei Polizisten in Charleroi und der Hausdurchsuchung in Lodelinsart, bei der die Polizeibeamten einer Sondereinheit niedergeschossen wurden, keinen Zusammenhang. Das meldet am Montagabend die Nachrichtenagentur Belga unter Berufung auf den Prokurator des Königs von Charleroi, Vincent Fiasse.
Eric Snoeck, der Generalkommissar der Föderalen Polizei, sprach von einem "Schwarzen Tag" für die Ordnungskräfte in diesem Land. Erst die tödliche Hausdurchsuchung am Morgen. Als die Polizei an der Wohnungstür vorstellig wurde, eröffnete der Verdächtige sofort das Feuer auf das Sondereinsatzkommando. Dabei wurde ein Polizist getötet, zwei weitere wurden verletzt, einer von ihnen schwebt weiter in Lebensgefahr. Auch der Schütze kam bei dem Feuergefecht ums Leben.
Dabei sei der Einsatz gut vorbereitet gewesen, betonte Generalkommissar Snoeck. Man habe mit einer potenziell gefährlichen Situation gerechnet. Umso tragischer sei es, dass dieses Drama dennoch nicht verhindert werden konnte. Die Ermittlungen richten sich gegen eine Bande, die mit Drogen, gestohlenen Fahrzeugen und Waffen handeln soll.
Am Nachmittag gab es dann die neue Entwicklung: Laut RTBF-Informationen wurden im Rahmen der Hausdurchsuchungen auch drei Beamte der lokalen Polizei von Charleroi festgenommen. Sie sollen vertrauliche Informationen aus Polizeidatenbanken an Kriminelle weitergereicht haben. Bei den beiden Fällen handelt es sich aber um zwei unterschiedliche Akten.
rop/mh/belga