Wie kann man sich vor Desinformation in den Medien und dabei vor allem im Internet schützen? Ganz allgemein und gerade vor den Wahlen? Diese Themen diskutierten auf dem Podium eine Vertreterin der EU-Kommission und Tobias Schmid. Der 53-Jährige ist Direktor der Landesanstalt für Medien NRW.
"Desinformation ist ein nicht ganz klar definierter Begriff", erklärt Schmid im BRF-Interview. Das, was allerdings zurzeit den meisten Menschen Sorgen bereite, seien Fälle, in denen mit technischen Hilfsmitteln manipuliert werde, also bewusst Mediennutzer getäuscht würden.
Die Antwort spiegelt gut das wider, was während der Podiumsdiskussion gesagt worden war. Da hatte Schmid schon klargestellt, dass nicht alles, was man Falsches in Medien hören oder lesen könne, direkt Desinformation genannt werden könne. Das könnten durchaus auch mal Fehler von Journalisten sein - auch die seien nicht frei von so etwas. Das sei aber klar zu unterscheiden von der bewussten Täuschung, also Desinformation. Diese seien oft gar nicht so schwer zu erkennen, meint Schmid. Bei Bildern sei das zum Beispiel relativ einfach. "Der Papst, der plötzlich ein Bier trinkt, oder eine angebliche Verhaftung von Trump", nennt Schmid als Beispiele.
Schon etwas genauer müsse man dagegen bei anderen Desinformationen hinschauen. Wenn Beiträge im Internet relativ schnell die Zustimmung von ganz vielen anderen Internetnutzern bekommen, sei das allerdings meist auch ein Hinweis auf bewusste Falschmeldungen. Da solle eine große Zustimmung zu einem Thema oder Beitrag vorgetäuscht werden, der aber eigentlich nicht wirklich relevant sei. Die vielen Stimmen seien oft gekauft oder manipuliert.
Medienvielfalt nennt Schmid als gutes Mittel, um Desinformation zu bekämpfen. Eine Gesellschaft sollte deshalb dafür sorgen, dass es gute Informationen gibt. "Also, dass eine vielfältige journalistische Landschaft entsteht, die dafür sorgt, dass Meinungen professionell aufbereitet werden. Dass es viele Meinungen gibt", sagt Schmid.
Der beste Schutz für Bürger bestehe darin, zu wissen, dass es Desinformation gibt. "Das ist nicht schlimm", betont Schmid. Desinformation habe es schon immer gegeben. "Ich finde, eine gesunde demokratische Gelassenheit kombiniert mit ein bisschen Skepsis hat noch nie geschadet", sagt Schmid.
Gerade bei hysterischen Berichten im Internet sei Vorsicht geboten. Und wenn man mal einen Zweifel haben sollte, rät Schmid: "Überprüfen sie eine zweite Quelle". Ein Medium, dem man vertraue, sei dabei immer eine gute Hilfe.
Kay Wagner
Wenn aus politischem Munde so etwas behauptet wird wie : "Desinformation ist ein nicht ganz klar definierter Begriff", dann ist damit wohl ganz klar gemeint, dass die Politik selbst definieren will wie, wann und wesshalb sie Desinformation=Lügen verbreitet und will die Interpretationshoheit dazu nicht abgibt, denn "Desinformation in den Medien" ist ein rein politisches Phenomen, neben der profitgetriebenen kommerziellen Werbung von Produkten die nichts taugen, wie es uns die Corona Kriese gezeigt hat, die der Politik gelegen kam un von ihrem Versagen ablenken zu können und den Bürger zum Bösen zu Stempeln (Desinformationsmässig).... und jetzt beklagen diese Politiker sich, oder wolle es wegdiskutieren, dass sie den Geist, dem sie aus der Flasche halfen, nicht mehr dort hin zurück bekommen !
Der "Feind" steht zumeist im eigenen Land - siehe die deutschen Generäle, die mit ihren Aussagen ihre eigene Bevölkerung gefährden. Gegen Desinformation gibt es ein wirksames Mittel - Fernseher ausschalten und verschenken.
Ein gutes Hilfsmittel bei der Beurteilung einer Information sind die drei Siebe des Sokrates : Wahrheit – Güte – Notwendigkeit.
Und man sollte Facebook und Co meiden.
Und im kommenden Wahlkampf der Wahlwerbung misstrauisch begegnen.
1. Wenn im Alten Rom etwas bewertet wurde im gesellschaftlichen Rahmen, so wurde Frage "Cui bono?" gestellt: Wem nützt es?
Ob die Information auch der Wahrheit entspricht, wurde oft danach diskutiert.
2. Im Beitrag wird gesagt "Desinformationen kommen von Staaten ausserhalb der EU."
Irgendwie lachhaft. Wurden wir bei Corona nicht genug belogen in den eigenen EU-Staaten?
Jemand, der den Klimawandel (Klimaquatsch) oder die Corona-Pandemie (Coronaquatsch) leugnet und in unzähligen Kommentaren behauptet, CO2 spiele bei der Erderwärmung keine Rolle, ist wirklich in einer… privilegierten Situation darüber zu urteilen, was Desinformation ist und was nicht.
In der Corona-Pandemie wurde vor allem von denjenigen Desinformation betrieben, die aus niederen und egoistischen Beweggründen und weil es ihnen statt um Solidarität nur um ihre sakrosankte individuelle Freiheit ging, Kampagnen gegen ALLE Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie, zum Schutz der Gesundheitsversorgung und der besonders gefährdeten Personengruppen gefahren haben.
Wenn ein verurteilter ostbelgischer Arzt, Staatspropaganda von z.B. Russia Today und Inhalte andere Desinformations- oder Verschwörungsplattformen förmlich aufsaugt und seine Meinung darauf stützt, um seinerseits Menschen in einschlägigen Internetforen zu manipulieren, und ein nicht unbeträchtlicher Teil der Bevölkerung darauf reinfällt, zeigt dies, wie anfällig unsere Gesellschaft für Scharlatane und Rattenfänger immer noch ist.
Waren Sie während der sogenannten Corona-Pandemie schon mal im Desinformationsland Schweden, Herr Leonard?