Die Katholische Kirche steht wegen ihres Umgangs mit dem Missbrauchsskandal aktuell wieder besonders im Fokus. Am Freitag hatte auch der parlamentarische Untersuchungsausschuss, der den Skandal aufarbeiten soll, erstmals eine Reihe von Bischöfen angehört. Luc Terlinden, der Primas der belgischen Kirche und Erzbischof von Mechelen-Brüssel, bat dabei noch einmal um Verzeihung für die Art und Weise, wie seine Institution mit den Vorfällen umgegangen ist. All das stehe in krassem Widerspruch zu dem, wofür die Kirche stehen will, sagte Luc Terlinden vor dem Ausschuss.
Viele Abgeordnete übten aber auch harsche Kritik an den Kirchenverantwortlichen. Die demütigen Worte klängen doch reichlich hohl, wenn man bedenke, dass es immer die Presse bzw. die Justiz waren, die Missstände aufgedeckt haben, kritisierten mehrere Abgeordnete.
Jetzt sind die Bischöfe also nicht eingeladen zum Gedenktag für die Opfer des sexuellen Missbrauchs in der Kirche. Insgesamt vier Mal hatten auch Bischöfe daran teilgenommen.
"Die große Mehrheit der Opfer ist wütend", sagte der in Flandern sehr bekannte Priester Rik Devillé. Devillé ist Gründer der Arbeitsgruppe "Menschenrechte in der Kirche", die den Gedenktag 1992 ins Leben gerufen hatte.
Roger Pint