Nach dem Tod des Kreml-Kritikers Nawalny hat auch Belgien den russischen Botschafter in Brüssel einbestellt. Er soll am Dienstag im Außenministerium erscheinen. Das hat Premierminister Alexander De Croo im flämischen Rundfunk gesagt. Belgien fordere Klarheit über Nawalnys Tod und die Freigabe seines Leichnams.
De Croo folgt damit seinen Amtskollegen vieler anderer europäischer Länder, die schon am Montag ihre jeweiligen russischen Botschafter einbestellt haben, darunter Frankreich, die Niederlande, Deutschland, Spanien, Schweden und die drei baltischen Länder.
Außenministerin Hadja Lahbib hatte am Montag die Witwe von Alexej Nawalny empfangen. Julia Nawalnaja war in Brüssel, um an einer Sitzung der EU-Außenminister teilzunehmen. Im Rahmen dieses Treffens forderten mehrere Länder zusätzliche Sanktionen gegen Russland als Reaktion auf den Tod des Kreml-Kritikers.
Russlands Behörden wollen die Leiche von Alexej Nawalny offenbar noch mindestens 14 Tage unter Verschluss halten. Als Grund wurden "chemische Untersuchungen" an dem Toten genannt.
dpa/belga/vrt/jp
Wieso wurde der ukrainische Botschafter nicht einbestellt, nach dem Tod des US-amerikanischen Journalisten Gonzalo Lira am 11.01.2024 in einem Gefängnis der Ukraine? Sein „Verbrechen“ bestand darin, dass er mit der Politik der Ukraine und der Vereinigten Staaten nicht einverstanden war. Doppelmoral...