Die Straßen rund um das Europaviertel waren am Donnerstag durch Traktoren blockiert. Nach Angaben der Polizei hatten sich 1.300 Bauern aus Belgien und einigen anderen Ländern mit ihren Traktoren dort versammelt.
Es kam zu einigen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei. Einige der Demonstranten warfen Eier und Rauchbomben auf die umstehenden Polizisten. Außerdem wurde die Statue des Industriellen John Cockerill von seinem Sockel geholt.
Donnerstagnachmittag hatte sich die Lage größtenteils wieder beruhigt. Innenministerin Annelies Verlinden (CD&V) bedauerte, dass es bei den Demonstrationen zu Vandalismus gekommen ist. Die Polizei setze zwar weiter auf Dialog, um eine Eskalation zu vermeiden, aber sie müsse eingreifen, wenn es notwendig sei, sagte Verlinden.
Bei einem Treffen zwischen einer Abordnung europäischer Landwirte und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, Premierminister Alexander De Croo und dem niederländischen Premier Mark Rutte stellte von der Leyen den Bauern einen Abbau der Bürokratie in Aussicht.
Die EU-Kommission werde mit der belgischen Ratspräsidentschaft einen Vorschlag ausarbeiten. Der soll bis zum nächsten Treffen der EU-Landwirtschaftsminister Ende Februar vorliegen.
Proteste in Flandern
Auch in anderen Landesteilen haben am Donnerstag die Landwirte protestiert. Traktoren versperrten weiter die Zufahrten zum Hafen von Zeebrugge. Dort waren Donnerstagabend etwa 1.400 Lkw blockiert. Weil die Situation für die Lkw-Fahrer unhaltbar zu werden droht, hat Gouverneur Carl Decaluwé den provinzialen Katastrophenplan für Westflandern ausrufen lassen. Das Rote Kreuz kündigte an, die gestrandeten Lastwagenfahrer mit Wasser und Essen zu versorgen.
An mehreren Orten blockierten Landwirte weiterhin die Zufahrten zu Verteilzentren von Supermärkten. Das führt auch dazu, dass bestimmte Güter in den Nachbarländern knapp werden, beispielsweise in Großbritannien. Der flämische Transport- und Logistikverband hat die Behörden aufgefordert, Straßen und Zufahrten zu Firmengeländen räumen zu lassen, um noch größeren wirtschaftlichen Schaden zu verhindern.
Ein Toter bei Auffahrunfall am Stauende
Auf der Autobahn E40 zwischen Gent und Brüssel ist am Donnerstag bei einem Verkehrsunfall ein Mensch um Leben gekommen. Am späten Nachmittag war der Fahrer eines Lieferwagen auf das Ende eines Staus bei Asse aufgefahren, der sich wegen der Bauernproteste gebildet hatte.
Es handelt sich um den vierten Unfall dieser Art am Donnerstag. Bei den anderen Auffahrunfällen an Stauenden wurden zwei weitere Menschen lebensgefährlich verletzt.
Die Polizei ruft Autofahrer zu erhöhter Wachsamkeit im Umfeld der Bauernproteste auf.
est/schb/km
Liebe Landwirte ,
Lasst euch diese Zugeständnisse schriftlich geben … denn Worte haben keinen Wert in der Politik … ansonsten weiter so 👍🏼.
Und nicht ihr nennt uns als Geisel sondern die Politik….