Die belgische Virologin Lise Thiry ist im Alter von 102 Jahren verstorben. Das berichtet die RTBF. Thiry wurde 1921 in Lüttich geboren und zeichnete sich insbesondere für ihre Aids-Forschung am Pasteur-Institut aus.
1985 identifizierte die Forscherin das HI-Virus in Muttermilchproben aus Kigali und erklärte damit die Mutter-Kind-Übertragung von AIDS.
Als belgische Wissenschaftlerin und Politikerin engagierte sie sich auf verschiedenen linken Wahllisten. In den 1980er Jahren saß sie als kooptierte Senatorin im Senat. In dieser Funktion war sie an der Ausarbeitung des Gesetzes über den freiwilligen Schwangerschaftsabbruch beteiligt.
Zeit ihres Lebens setzte sich Lise Thiry für die Ärmsten der Gesellschaft ein und kämpfte für die Rechte von Menschen mit illegalem Aufenthaltsstatus.
Im Jahr 2019 hat die Freie Universität Brüssel ein Gebäude auf ihrem Erasmus-Campus nach Lise Thiry benannt.
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