Der Auto-Boom des Jahres 2023 ist vor allem auf Nachholeffekte zurückzuführen. Wir erinnern uns: In der Corona-Krise waren die Lieferketten der Hersteller teilweise gerissen. Da konnten Autos nicht produziert werden, weil beispielsweise Computerchips fehlten. Da haben sich Aufträge gestaut, dieser Stau wurde letztes Jahr abgebaut.
Die Lage hat sich also in den letzten Monaten normalisiert. 2023 gab es in Belgien 476.000 Neuzulassungen. Das liegt leicht unter dem Zehnjahresdurchschnitt.
Die Konzerne beklagen jetzt eher andere Probleme. So suchen sie derzeit händeringend nach Transportfirmen, die die fertigen Neuwagen aus der Fabrik zu den Kunden bringen und auch nach Stellflächen, um die Wagen zwischenzulagern. Klingt nach einem Luxusproblem. Aber für die nahe Zukunft sind sich die Hersteller sicher, dass der Boom nicht anhält.
Im Gegenteil, die Auftragsbücher leeren sich schon wieder. Das liegt wohl an der allgemeinen Verunsicherung zu den wirtschaftlichen Aussichten. Da warten vor allem die Privatpersonen lieber ab, bevor sie größere Investitionen tätigen.
Außerdem ist die Finanzierung wegen der gestiegenen Zinsen teurer geworden. Alles Argumente, die auch für Betriebe gelten. Auch sie halten sich derzeit mit der Bestellung von Nutzfahrzeugen zurück, heißt es aus der Branche am Mittwoch in La Dernière Heure. Dazu muss man wissen, dass zwei Drittel der Neuzulassungen in Belgien im Namen von Firmen geschehen.
Rund 20 Prozent der Neuzulassungen sind Plug-in-Hybrid-Wagen und ebenso viele fahren voll elektrisch. Bei einzelnen Marken sind es sogar noch deutlich mehr E-Autos. BMW zum Beispiel sagt, dass die Marke zu 70 Prozent Autos mit Elektromotor verkauft. Verlierer ist der Diesel. Nur noch neun Prozent der Neuzulassungen sind Diesel-Autos.
Bei den beliebtesten Marken steht BMW an der Spitze. Der BMW X1 ist das meistverkaufte Fahrzeug in Belgien. Aber die ganze Marke hatte letztes Jahr die meisten Zulassungen gefolgt von VW, Audi, Mercedes und Peugeot.
Das stärkste Absatzwachstum hatte aber mit Abstand Tesla. 2022 waren es knapp 4.800 neue Teslas in Belgien, letztes Jahr schon über 16.000. Die Firma von Elon Musk hat also mehr als dreimal so viele Autos an den Kunden gebracht.
dh/okr
Logisch das der Markt für Neufahrzeuge weniger Absatz haben wird. Welcher Ottonormalverbraucher kann sich noch sowas teures leisten?
Herr Langer, ich gebe Ihnen recht, aber anscheinend gibt es dann ja kaum noch "Normalverbraucher", wenn man sich die Reihenfolge der Marken der neuen Wagen ansieht. Kein praktisches nur Angebermodelle (Peugeot mal ausgenommen) bei denen der Name mehr kostet als der Inhalt.