Die Staatsanwaltschaft hat die Frau vorgeladen. Durch ihr Verhalten hat sie nämlich den ordnungsgemäßen Betrieb der Notrufzentrale gestört.
Laut Staatsanwältin Anouk Draulans rief die Dame im Mai 2020 zum ersten Mal an. Das ging so weiter bis Oktober 2022. Nach den ersten 855 Anrufen kam es erst zu einem Beratungsgespräch mit der Frau. Diese Beratung schien fürs Erste auch zu funktionieren, denn danach war sie eine Zeit lang ruhig. Doch einige Zeit später ging es wieder los, sie rief 73 Mal in zwei Monaten an.
Die Staatsanwaltschaft weiß auch nicht, welche Strafe sie beantragen soll. "Es ist aber wichtig, dass das aufhört", sagt Staatsanwältin Anouk Draulans.
Ihr Anwalt hofft auch, dass die Frau keine Strafe erhält. "Sie ist 74 Jahre alt, sitzt im Rollstuhl und hat ein lupenreines Strafregister." Es gebe deshalb keinen Grund, ihr eine Strafe aufzubürden. Aus einem ärztlichen Attest gehe hervor, dass sie seit 2005 an Hörverlust und Tinnitus auf der linken Seite leidet. Es könnte sein, dass dies der Grund dafür ist, dass sie ständig Vibrationen und ein unerträgliches Summen hört.
Ein Richter wird am 16. Januar über eine mögliche Strafe entscheiden.
vrt/mz