Der Gemeinderat von Estaimpuis hat dem französischen Schauspieler Gérard Depardieu den Titel des Ehrenbürgers aberkannt.
Damit reagiert die Gemeinde im Hennegau auf Depardieus Aussagen in einer Fernsehdokumentation des Senders France 5. "Depardieus Äußerungen stehen im Widerspruch zu den Werten der Gemeinde Estaimpuis", erklärte Bürgermeister Daniel Senesael in einer Pressemitteilung. Der Dokumentarfilm zeigt Depardieu, wie er sich mehrfach obszön, sexistisch und frauenverachtend äußert.
In Frankreich hat die Dokumentation bereits für viel Wirbel gesorgt. Kulturministerin Rima Abdul-Malak nannte die gezeigten Szenen "ekelhaft". Die Ministerin hatte daraufhin angekündigt, ein Disziplinarverfahren gegen Depardieu einzuleiten. Darin sollte geklärt werden, ob der 74-jährige weiterhin Mitglied der französischen Ehrenlegion bleiben kann.
Der Schauspieler kam der Ministerin jedoch zuvor: Am Samstagnachmittag gab er bekannt, dass er den Titel der Ministerin "zur Verfügung stellen werde".
Wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung läuft gegen Depardieu seit 2020 bereits ein Ermittlungsverfahren. Seit Mitte September soll eine weitere Klage gegen ihn wegen sexuellen Missbrauchs laufen. Depardieu bestreitet die Vorwürfe vollständig.
belga/dop