Bei den Opfern handelt es sich demnach um Männer, die zuvor schon Opfer von Menschenhandel und Ausbeutung gewesen waren - auf der Borealis-Baustelle am Antwerpener Hafen. Der Skandal um die Zustände auf der Borealis-Baustelle hatte 2022 für viel Wirbel gesorgt.
Bei den 30 Männern handele es sich um Schweißer und Rohrinstallateure, hochqualifizierte Arbeitskräfte, die überall händeringend gesucht werden. Die Hoffnung sei gewesen, diese Menschen aufgrund ihrer Profile bei einer großen Baufirma unterbringen zu können, und ihnen ein gutes Einkommen, Unterkunft und so weiter zu ermöglichen. Das sagt Jan Buelens, Anwalt der Borealis-Opfer, in der VRT.
Allerdings hätten die Baufirmen die Männer an Subunternehmer weiterverwiesen. Das zeige ihre Doppelmoral, so der Anwalt sinngemäß: Einerseits werde über Mangelberufe gejammert, andererseits werde weiter mit zweifelhaften Subunternehmern zusammengearbeitet, um weniger zu zahlen.
Die betroffenen Männer hätten schon eine ganze Weile keinen Lohn mehr vom Subunternehmer erhalten, nun drohe ihnen sogar Obdachlosigkeit, so Buelens weiter. Wie Gazet van Antwerpen berichtet, hat der Subunternehmer schon länger einen bedenklichen Ruf. Trotzdem hätten die flämischen Behörden die notwendigen Arbeitsgenehmigungen erteilt.
Boris Schmidt