Dass Prinzessin Delphine über Kampfgeist und Durchhaltevermögen verfügt, das dürfte dem Königshaus inzwischen bekannt sein. Jahrelang hatte sie darum gekämpft, dass ihr leiblicher Vater, König Albert, seine uneheliche Tochter endlich als solche anerkennt. Das ist ihr bekanntlich am Ende auch gelungen.
Jetzt darf sie den Titel Prinzessin tragen. Doch hat Delphine offensichtlich immer noch den Eindruck, dass sie nicht wirklich dazugehört. Beim letzten Fest des Königs am vergangenen 15. November waren Prinzessin Astrid und Prinz Laurent bei den Feierlichkeiten anwesend; Prinzessin Delphine bekam keine Einladung. Das entspricht aber den derzeit geltenden Regeln. Demnach werden nur die sogenannten "arbeitenden" Mitglieder des Königshauses zu solchen Anlässen eingeladen, also die, die eine staatliche Dotation empfangen.
Prinzessin Delphine finde das ungerecht, schreibt ihr Anwalt in einem Brief, der an Premierminister Alexander De Croo adressiert ist. Selbst, wenn Delphine eingeladen werde, dann werde sie anders behandelt als ihre Halbgeschwister. Anscheinend hatte sie sich mit ihrem Anliegen zunächst an ihren Halbbruder, König Philippe, gewandt. Dort sei sie aber an den Premier weiterverwiesen worden. "Wir haben den Brief von Prinzessin Delphine empfangen und bereiten eine Antwort vor", hieß es derweil aus dem Kabinett von De Croo.
belga/rop/vk