Die Ukraine hat Gasnetzbetreiber Fluxys auf die Liste der internationalen Kriegssponsoren gesetzt. Das steht auf der Webseite der Nationalen Agentur für Korruptionsprävention (NACP).
Fluxys erleichtere die Ausfuhr von russischem Flüssigerdgas (LNG). Fluxys stelle dem russischen Unternehmen Yamal LNG an seinem Terminal in Zeebrugge dafür Anlagen zur Verfügung. Fluxys erhalte für diese Dienstleistung 50 Millionen Euro im Jahr. Über Zeebrugge wird drei Viertel des russischen LNG-Exports abgewickelt.
Fluxys erklärt, es müsse seine Verträge einhalten, auch weil es keine Sanktionen auf russisches Flüssigerdgas gibt. Das Auftauchen auf der Liste hat keine strafrechtlichen Folgen. Die Hauptaktionäre von Fluxys sind die belgischen Gemeinden und der belgische Staat.
Yamal LNG gehört mehrheitlich dem russischen Gasunternehmen Novatek. Novatek ist einer der wichtigsten Einkommensquellen des Kreml. In diesem Jahr soll Russland umgerechnet bis zu 800 Millionen Euro an Steuereinnahmen durch den Gasexport in Zeebrugge erhalten. Novatek ist der größte private Erdgasproduzent in Russland und gehört zwei russischen Oligarchen. Sie sollen zum inneren Kreis von Präsident Putin gehören.
Die föderale Energieministerin Tinne Van der Straeten (Groen) fordert ein europäisches Eingreifen, um die vereinbarten Sanktionen gegen Russland stärker umzusetzen. Die Ministerin findet die ukrainische Kritik an Belgien peinlich. Belgien sei ein Unterstützer der Ukraine, habe im Fall des Gas-Terminals aber versagt.
belga/nacp/vk
Kreml heißt übersetzt einfach nur "Burg".