Bei der Demonstration gegen Gewalt gegen Frauen in Brüssel ist es zu zwei Zwischenfällen gekommen.
Zuerst versuchten einige Demonstranten in der Rue de la Régence von der vorgesehenen Route abzuweichen. Die Polizei ging dazwischen, um ihnen den Weg zu versperren. Dabei setzte sie Tränengas ein. Bei den Personen soll es sich um Demonstranten handeln, die gegen Gewalt im Gazastreifen protestierten.
Am Mont des Arts nahm die Polizei eine kleine Gruppe von Demonstranten beiseite. Die Beamten wollten sie kontrollieren und durchsuchen. Dabei wurden sie von anderen Demonstranten umzingelt und ausgebuht. Trotz aufgeheizter Gemüter blieb es dabei. Die Polizisten ließen sie frei und zogen ab.
Laut den Vereinten Nationen erfährt weltweit jede vierte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Gewalt. Dabei kann Gewalt unterschiedliche Formen haben: Am weitesten verbreitet sind körperliche, psychische, sexuelle oder finanzielle Gewalt.
Die Demonstration am Sonntag richtete sich gegen die strukturelle Gewalt, denen Frauen ausgesetzt sind und fordert mehr Schutz ein. Veranstalter ist die Plattform Mirabal, ein Zusammenschluss aus etwa 100 Organisationen und Vereinen. Dazu zählt auch Amnesty International.
Die Menschenrechtsorganisation sieht in Belgien Fortschritte, vor allem auf juristischem Gebiet. Dazu zählt Amnesty die Reform des Sexualstrafrechts und die Verabschiedung des Gesetzes gegen Femizid im vergangenen Juni. Dennoch müsse die Gewalt gegen Frauen an sich weiter bekämpft werden. Allein in diesem Jahr wurden 24 Femizide in Belgien gezählt.
Zu der Demonstration werden 5.000 Teilnehmer erwartet. Treffpunkt ist der Bahnhof Brüssel-Central.
rtbf/belga/sh