Unmittelbarer Anlass ist eine Reform der Dienstplanung: Die Direktion habe das neue Schema nicht im Vorfeld mit dem Personal abgestimmt. Unter der Decke schwelt aber schon längst ein wesentlich größerer Konflikt. Das derzeit geltende Tarifabkommen stammt noch aus dem Jahr 2020.
Insbesondere wegen der Corona-Krise hatte die Direktion seinerzeit eine tiefgreifende Umstrukturierung vorgenommen, Tausende Jobs standen zwischenzeitlich auf der Kippe. Das Tarifabkommen stand also gewissermaßen unter dem Eindruck dieser Krisensituation, die Lohnabsprachen waren entsprechend bescheiden aus Sicht des Personals. Inzwischen geht es Brussels Airlines aber wesentlich besser: Hinter der Gesellschaft liegt ein Rekordsommer, die Airline schreibt endlich mal wieder Gewinn. Und das Personal will jetzt eben ein Stück vom Kuchen abhaben.
Dieser Streik sei ein erster Warnschuss, betonte ein Gewerkschaftssprecher. Bleibt die Direktion bei ihrer starren Haltung, dann würden weitere Protestaktionen folgen. Die Piloten haben ihrerseits auch schon ein Streikankündigung hinterlegt.
Roger Pint