Der Name "Sky ECC" steht für das Kommunikationsnetzwerk, das Drogenschmuggler benutzten und das die belgische Polizei geknackt hatte. Auf der Grundlage der so gewonnenen Informationen konnten mehrere Drogenbanden enttarnt und unschädlich gemacht werden.
129 Angeklagte sollten sich eigentlich ab Montag vor dem Strafgericht verantworten müssen. Die meisten von ihnen haben die albanische Staatsangehörigkeit, es sind aber auch einige Kolumbianer dabei. Sie alle sind im Zuge der Sky-ECC-Ermittlungen aufgeflogen. Fast die Hälfte von ihnen sitzt noch in U-Haft.
Vor rund zweieinhalb Jahren, im März 2021, hatte die Föderale Staatsanwaltschaft bekanntgegeben, dass die belgische Polizei das Kommunikationsnetzwerk Sky ECC geknackt hatte. Sky ECC galt bis dahin als bombensicher, weil nicht zu entschlüsseln. Entsprechend wurde das System von vielen Kriminellen genutzt, insbesondere Drogenschmugglern. Die belgischen Ermittler haben also monatelang buchstäblich mitlesen bzw. mithören können, was in der Szene so lief, also zum Beispiel auch, wie Drogenlieferungen abgewickelt wurden. Bei einer Großrazzia waren dann auch große Mengen an Drogen und Bargeld, aber auch Dutzende Waffen aller Art sichergestellt worden.
Wegen eines Befangenheitsantrags muss der für Montag geplante Start des Mammutprozesses jetzt also erstmal vertagt werden. Das Gesuch muss jetzt erst geprüft werden, was mehrere Wochen in Anspruch nehmen kann.
Roger Pint