Nach dem Anschlag in Brüssel von letzter Woche sitzen zwei Männer in Frankreich in Untersuchungshaft. Entsprechende Berichte französischer Medien wurden in Ermittlerkreisen bestätigt.
War Abdesalem Lassoued am Ende also doch nicht der "einsame Wolf", für den man ihn bislang gehalten hat? Die Polizei versucht jedenfalls zu ermitteln, mit wem der Brüsseler Attentäter vor und nach dem Anschlag von Montag vergangener Woche in Kontakt gestanden hat. In Frankreich wurden bereits insgesamt vier Männer verhört. Zwei wurden inzwischen schon wieder laufengelassen.
Bei zwei Männern aus dem Raum Paris scheint es demgegenüber aber dann doch ausreichende Verdachtsmomente zu geben. Sie werden jetzt von den französischen Anti-Terror-Behörden offiziell der Mitwisserschaft, der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und der Beteiligung an einem terroristischen Mord beschuldigt.
Es handelt sich um zwei Tunesier im Alter von 40 beziehungsweise 50 Jahren. Einer soll aus demselben Dorf stammen wie Abdessalem Lassoued, der andere soll ein langjähriger Freund des Brüsseler Attentäters sein.
Den jüngeren von beiden soll Lassoued am Wochenende vor dem Anschlag gefragt haben, wo die schwedischen Spieler in Brüssel untergebracht werden. Nach der Bluttat soll der Mann sich erkundigt haben, ob es wirklich Lassoued war, der auf dem Bekennervideo zu sehen ist.
Belgische Ermittler waren am Dienstag in Frankreich, um Informationen mit den Pariser Kollegen auszutauschen.
Minister müssen sich Fragen der Abgeordneten stellen
Im föderalen Parlament kommt Mittwochnachmittag erneut der Brüsseler Anschlag vom 16. Oktober zur Sprache. Innenministerin Verlinden und Staatssekretärin de Moor müssen sich den Fragen der Abgeordneten stellen.
Außerdem wird der neue Justizminister Van Tigchelt befragt. Im Kern geht es um die Frage, warum der tunesische Terrorist nicht ausgeliefert wurde.
rop/jp