Bei dem Anschlag waren zwei schwedische Fußballfans erschossen worden. Der mutmaßliche Täter, der 45-jährige Tunesier Abdesalem Lassoued, war am Dienstagmorgen von der Polizei erschossen worden. Er hatte in Bekennervideos zuvor selbst behauptet, der Terrorgruppe IS anzugehören. In der neuen Erklärung auf dem Nachrichtenkanal der Gruppe wird der Täter nun ebenfalls als IS-Kämpfer bezeichnet.
Der Angriff habe sich gegen Schweden gerichtet, weil das Land zu einer internationalen Koalition gehöre, die weltweit gegen Dschihadisten kämpfe, so die Erklärung des IS. Staatsangehörige von Ländern, die am Kampf gegen Dschihadisten beteiligt seien, seien Ziele für den IS. Schweden hat sich unter anderem an der Ausbildung kurdischer Truppen im Irak beteiligt, die gegen die IS-Miliz in der Region gekämpft haben beziehungsweise weiterhin kämpfen.
Derweil sind weitere Details zum mutmaßlichen Täter bekanntgeworden: Italienische Medien berichten, dass der Tunesier 2011 per Boot auf der italienischen Insel Lampedusa angekommen sein soll. Nach einem kurzen Aufenthalt in Italien soll er nach Schweden gereist sein.
Wie schwedische Medien melden, ist der Mann dann 2012 in Schweden wegen Drogenhandel verurteilt worden. Er sei zu zwei Jahren und zwei Monaten Gefängnis verurteilt und ausgewiesen worden. Nach seiner Ausweisung aus Schweden soll er wieder nach Italien zurückgekehrt sein. Die für Terror- und Extremismusbekämpfung zuständige Abteilung der italienischen Polizei habe ihn als radikalisiert eingestuft, weil er angegeben habe, in den Dschihad ziehen zu wollen. Lassoued sei beobachtet worden, bis er Italien in Richtung Belgien verlassen habe.
Gemeinsame Sitzung von Innen- und Justizausschuss
Der Anschlag hat auch Kritik an der Asylpolitik der Föderalregierung ausgelöst. Es steht die Frage im Raum, wie es sein kann, dass ein abgelehnter Asylbewerber, der von ausländischen Polizeidiensten als radikalisiert eingestuft worden war, offenbar nicht auf der Gefährderliste der Ocam stand. In der VRT-Sendung Terzake räumte Asylstaatssekretärin de Moor am Dienstag Fehler ein. Die Abschiebung abgelehnter Asylbewerber scheitere aber vor allem am Unwillen der Herkunftsländer.
Zu dem Thema kommen am Mittwochnachmittag der Justiz- und der Innenausschuss zu einer gemeinsamen Sitzung in der Kammer zusammen. An der Sitzung werden Premierminister De Croo, Innenministerin Verlinden, Justizminister Van Quickenborne und Asylstaatssekretärin de Moor teilnehmen. Am Dienstag hatte bereits der Innenausschuss zu dem Thema getagt.
Nationaler Sicherheitsrat nach Anschlag in Brüssel: Terrorwarnstufe wird gesenkt
vrt/belga/rtbf/sh/bs
Stellt sich die Frage, warum er nicht in ein Flugzeug Richtung Heimat gesetzt wurde.
Australien ist ein gutes Vorbild, wie man mit illegalen Einreiseversuchen umgeht. Die kennen null Toleranz. Aber gleichzeitig wird geeigneten Personen die Einwanderung ermöglicht.
Herr Scholzen: die Erkenntnis, das man nicht die ganze Welt retten und bemuttern kann, setzt sich langsam aber sicher durch bzw. wird mit jedem Mord, jedem Verbrechen deutlicher. Nur Geduld!