Bei der Pressekonferenz bestätigte Premier De Croo auch, dass es sich bei dem mutmaßlichen Täter um einen 45-jährigen tunesischen Staatsangehörigen handelt, der sich illegal in Belgien aufhält. Unter anderem weil er noch immer auf freiem Fuß sei, sei die Terrorwarnstufe in der Region Brüssel-Hauptstadt auf die höchste Stufe vier angehoben worden, so der Premierminister weiter. Im Rest des Landes gilt Warnstufe drei, also erhöhte Wachsamkeit.
Bei den zwei Todesopfern handele es sich um zwei schwedische Fußballfans, die auf dem Weg zum EM-Qualifikationsspiel zwischen Belgien und Schweden gewesen seien. Beim dritten, schwer verletzten Opfer handele es sich um den Taxifahrer, der sie und eine weitere Person zum König-Baudouin-Stadion bringen sollte. Der Fahrer befinde sich aber nicht in Lebensgefahr.
De Croo ruft zu Wachsamkeit auf
Die Polizeipräsenz in der Hauptstadt sei verstärkt worden, so De Croo, außerdem sei die Bewachung verschiedener sensibler Orte intensiviert worden, darunter auch Orte, die mit Schweden in Verbindung stünden. Er rufe alle Menschen, die sich aktuell in Brüssel befänden, zu höchster Wachsamkeit auf.
Der Terrorismus werde niemals siegen, betonte De Croo, die belgischen Behörden arbeiteten eng mit ihren schwedischen Kollegen zusammen, sowie mit sämtlichen Gemeinschaften des Landes – ohne Ausnahme. Man müsse vor allem erneut Einigkeit zeigen angesichts des furchtbaren Attentats. Belgien sei ein Land der Stabilität und Toleranz, in dem alle Bürger friedlich miteinander lebten, das müsse auch so bleiben, appellierte der Premier.
Hausdurchsuchung in Schaerbeek
Die Ermittlungen laufen derweil laut De Croo weiter auf vollen Touren. In der Nacht haben Spezialeinheiten der Polizei in der Brüsseler Gemeinde Schaerbeek eine Hausdurchsuchung durchgeführt. Die Behörden vermuteten, dass es sich um den Aufenthaltsort des Attentäters handeln könnte. Niemand wurde vor Ort angetroffen. Das gab die föderale Staatsanwaltschaft am Dienstag im Anschluss an die Pressekonferenz bekannt. Nach Angaben der RTBF sind Spurensicherung und Fahnder noch vor Ort.
Der Nationale Sicherheitsrat soll gegen 15 Uhr zusammenkommen, unter anderem soll dabei die Terrorwarnstufe besprochen werden.
Rat der Muslime verurteilt Attentat
Der Rat der Muslime hat das Attentat verurteilt. Er forderte die Behörden "zu größter Entschlossenheit" auf, um die nationale Gemeinschaft zu schützen und so schnell wie möglich Licht ins Dunkel zu bringen. In einem Kommuniqué betont der Rat, dass er alles unternehmen werde, um dieser todbringenden Ideologie und ihren verheerenden Auswirkungen entgegenzuwirken.
Die Organisation sprach den Familien der Opfer ihr Mitgefühl aus. Sie rief zu Solidarität, aber auch zu Wachsamkeit auf, ebenso zu Besonnenheit und zur Ablehnung von Stigmatisierung.
belga/rtbf/cd/bs