Gegen 19.15 Uhr wurden im Bereich der Place Saincetelette und dem Boulevard du Neuvième de Ligne in Brüssel mehrere Schüsse abgefeuert. Dabei wurden zwei schwedische Staatsangehörige getötet. Eine weitere Person wurde verletzt. Es soll sich um einen Taxifahrer handeln.
Innenministerin Annelies Verlinden schrieb auf X (ehemals Twitter), dass der Täter noch gesucht werde.
Bei dem Täter soll es sich um einen 45 Jahre alten Mann tunesischer Herkunft handeln, der sich illegal in Schaerbeek aufgehalten habe. In einem Video habe er sich auf die Terrorgruppe "Islamischer Staat" berufen.
Premierminister Alexander De Croo rief die Einwohner Brüssels zur Wachsamkeit auf. Für die Region Brüssel-Haupstadt gilt die höchste Terrorwarnstufe vier. Im übrigen Land gilt Stufe drei, die "eine mögliche und wahrscheinliche Bedrohung" darstellt.
Laut der Nachrichtenagentur Belga war ein bewaffneter Mann im Norden der Innenstadt von einem Roller abgestiegen und hatte auf der Straße Schüsse abgegeben. Als mehrere Menschen in einen Hauseingang flohen, soll er sie verfolgt und auf sie geschossen haben.
De Croo zufolge waren die Opfer Schweden. Er habe dem schwedischen Premier sein aufrichtiges Beileid ausgedrückt: "Als enge Partner ist der Kampf gegen den Terrorismus ein gemeinsamer Kampf."
Fußballfans durften Stadion um Mitternacht verlassen
Die schwedische Fußballnationalmannschaft trat am Montagabend in Brüssel zum EM-Qualifikationsspiel gegen Belgien an. Das Spiel wurde beim Stand von 1:1 zur Halbzeit abgebrochen, nachdem beide Mannschaften in Kenntnis der Geschehnisse nicht mehr aufs Feld zurückkehren wollten. Es waren rund 35.000 Zuschauer im König-Baudouin-Stadion. Kurz vor Mitternacht durften die Besucher Tribüne für Tribüne das Stadion verlassen, zuletzt die schwedischen Fans, die von der Polizei eskoriert wurden.
Der belgische EU-Ratspräsident Charles Michel schrieb auf X: "Das Herz Europas wird von Gewalt getroffen. Mein Mitgefühl gilt den Familien der Opfer des tödlichen Anschlags im Zentrum von Brüssel."
Verlinden, De Croo und Justizminister Vincent Van Quickenborne begaben sich in das Nationale Krisenzentrum, um die Lage genauer zu beobachten.
Einige Medien berichteten, dass die Tat einen islamistischen Hintergrund haben könnte. Ein möglicher Hintergrund könnten die Koranverbrennungen in Schweden sein, die durch die Meinungsfreiheit gedeckt waren.
Laut Eric Van Duyse, Sprecher der föderalen Staatsanwaltschaft, konnte zunächst kein Zusammenhang zu den aktuellen Ereignissen in Nahost hergestellt werden.
belga/rtbf/vrt/dpa/sp