Zuvor war er von der Polizei zu seinen Worten befragt worden, die er im Gespräch mit zwei Polizisten in einem Café in Sint-Niklaas in der Nacht vom 1. auf den 2. September geäußert hatte. Rousseau hatte in dem Gespräch mit den Polizisten männliche Roma als "braune Männer" bezeichnet und die Polizisten dazu ermutigt, doch mal öfters den Schlagstock gegen Roma zu benutzen.
"Ich finde es wichtig, heute Klarheit schaffen zu können", leitete Rousseau sein Mea Culpa ein. Um dann hinzuzufügen: "Betrunken und als Scherz habe ich über Roma falsche Aussagen gemacht, und davon möchte ich mich distanzieren." Er sieht seine weitere Karriere als Politiker dadurch nicht gefährdet. Das, was er gesagt habe, stehe im kompletten Gegensatz zu dem, was ihn als Person ausmache. Sein Leben lang habe er sich für Benachteiligte eingesetzt, für Minderheiten und Randgruppen. Rousseau erklärte, er sei von seiner "falschen Wortwahl" selbst erschrocken. Das Wort "Rassismus" nahm er bewusst nicht in den Mund.
Grüne Spitzenpolitiker finden Rousseaus Entschuldigung nicht überzeugend. Bei Rassismus gebe es keine mildernden Umstände, sagte Nadia Naji, die Co-Vorsitzende von Groen. Die liberale Außenministerin Hadja Lahbib kritisierte Rousseaus Entschuldigung als halbherzig. Rassismus bleibe auch nach Entschuldigungen Rassismus, erklärte Lahbib auf der Plattform X.
Unia prüft Anzeige gegen Rousseau wegen Rassismus
Das Zentrum für Chancengleichheit, Unia, wird prüfen, ob die Äußerungen von Vooruit-Präsident Conner Rousseau über die Roma-Gemeinschaft in Sint-Niklaas rassistisch waren. Unia kündigte an, bei der Polizei nähere Informationen über den Vorfall einzuholen.
Sollte sich herausstellen, dass Rousseau tatsächlich gesagt habe, dass die Polizisten "öfter den Schlagstock" benutzen sollen, um den "braunen Männern" Respekt beizubringen, dann sei das Anstiftung zur Diskriminierung oder auch zur Gewalt. Und damit hätte Rousseau gegen das Antirassismusgesetz verstoßen, sagte Unia-Direktor Patrick Charlier in der RTBF.
Roma-Gemeinschaft in Sint-Niklaas akzeptiert Rousseaus Entschuldigung
Die Roma-Gemeinschaft in Sint-Niklaas nimmt die Entschuldigung des Vorruit-Vorsitzenden Conner Rousseau an. Das sagte der Sprecher der Gemeinschaft im flämischen Rundfunk. Er wolle allerdings auch mit Rousseau über das sprechen, was er angeblich gesagt habe.
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Aufrufe an Beamte zu rassistisch motivierten Gewaltschwerstverbrechen im Amt gegen Minderheiten lassen sich nicht entschuldigen.
Als Konsequenz wird notwendig werden, dass Belgien aus Deutschland gerechterweise mal einen Teil der Europaweit einmalig schweren Asyllast abnimmt und dem Flämischen Rechtsextremisten einen Teil der Kosten privat in Rechnung stellt. Geld wird auch dieser Krisen-Überprofiteur mehr als genug unehrenhaft besitzen. Schließlich verzeichnet Belgien bei weiter fallendem Ghini-Ungleichheits-Koeffizient ganz im Gegensatz zu Deutschland einen Reallohnzuwachs von 8 Prozent in nur einem einzigen Jahr der Krise.