Vooruit-Chef Conner Rousseau war der erste, der am Mittwochvormittag die Idee zur Gründung einer Untersuchungskommission äußerte. Im Verlauf des Tages schlossen sich alle flämischen Parteien, die im Föderalparlament Abgeordnete stellen, der Forderung an. Von frankophoner Seite unterstützen bereits die PS, Ecolo und PTB ausdrücklich dieses Bestreben. Unklar ist jedoch, mit was genau sich eine solche Untersuchungskommission beschäftigen soll.
Rousseau zumindest hat seine Vorstellung. Zum einen soll untersucht werden, warum bei den bisherigen Gerichtsverfahren zahlreiche Beweisakten der Kirche zurückgeben wurden, ohne dass man davon Gebrauch gemacht hätte.
Zum anderen solle geprüft werden, ob die Kirche noch mit öffentlichen Geldern unterstützt werden kann: Eine Einrichtung, die sich weigert, sexuellen Missbrauch strukturell anzupacken und zu verurteilen.
Kay Wagner
Es sollten von Seiten des belgischen Staates durchaus Konsequenzen gezogen werden. Eine könnte die Trennung von Staat und Religion sein. Innerhalb von fünf Jahren sollte die Finanzierung gestoppt werden und jedem Religionsdiener die Möglichkeit zur Umschulung gegeben werden. Arbeit gibt es genug auf dem Bau, in der Pflege, im Horeca, etc Arbeiten hat noch keinem geschadet, so bleibt man mit beiden Füßen in der Realität. Es gibt keinen Grund, autoritär arbeitende Organisationen mit Steuergeldern eines demokratischen Staates zu unterstützen.