Bpost hat also tatsächlich Rechnungen künstlich aufgebläht. Untersucht wurden drei Geschäftsbereiche: Zunächst die Verwaltung einiger staatlicher Konten. Hier war die Post sozusagen der Bankier des Staates. Die zweite Akte betrifft die Zustellung der Autokennzeichen im ganzen Land. Und dann hat Bpost noch die Geldbußen ausländischer Verkehrssünder eingetrieben.
Alle drei Dienstleistungen wurden dem Staat überteuert in Rechnung gestellt. Die verschiedenen zuständigen Ministerien werden jetzt dazu aufgefordert, den genauen Schaden zu beziffern. Die Post hat aber schon eine Rücklage von 75 Millionen Euro angelegt, die also für die wahrscheinlich fälligen Rückzahlungen vorgesehen werden.
Eine wichtige Etappe sei damit abgeschlossen, sagte in der RTBF Audrey Hanard, die Verwaltungsratsvorsitzende von Bpost. "Wir haben versprochen, den Vorwürfen auf den Grund zu gehen, und das haben wir getan. Und jetzt ziehen wir die entsprechenden Konsequenzen, damit so etwas in Zukunft nicht mehr passiert", sagte Hanard. Unter anderem werde ein großes internes Schulungsprogramm gestartet, um die internen Kontrollen zu verbessern und das Personal zu sensibilisieren.
Roger Pint