Um die Erdbebenopfer in Marokko zu unterstützen, hat die Föderalregierung eine erste Summe von fünf Millionen Euro freigemacht. Das hat die föderale Ministerin für Entwicklungszusammenarbeit, Caroline Gennez, bekanntgegeben.
Mit dem Geld sollen die Opfer der Katastrophe unterstützt werden. Auch sollen Schulen und andere Infrastruktur wieder aufgebaut werden. Ob ein medizinisches Hilfsteam von B-Fast in das Katastrophengebiet entsendet wird, wird geprüft.
Auch die Teilstaaten möchten Marokko schnell helfen: Aus der Wallonie sollen 500.000 Euro Direkthilfe fließen. Flandern macht 200.000 Euro frei. Mit dem Geld soll das Rote Kreuz Flandern vor Ort helfen. Die Region Brüssel sagte ein Budget von 180.000 Euro zu.
Nach Daten des Innenministeriums halten sich derzeit 630 Belgier im Erdbebengebiet in Marokko auf - Menschen, die dort leben, oder Reisende, die sich auf der Website "Travellers Online" des Außenministeriums registriert haben. Allerdings sind Touristen nicht unbedingt dort eingeschrieben. Bisher sind laut Innenministerium keine belgischen Opfer bekannt.
Der Reiseveranstalter Tui Belgien zählt aktuell 431 Touristen in dem Erdbebengebiet von Marrakesch und Agadir. Man habe keine Meldungen von Opfern erhalten, sagte eine Sprecherin des Reisekonzerns der Nachrichtenagentur Belga. In der Nacht hätten Tui-Mitarbeiter die belgischen Touristen in ihren Hotels aufgesucht. Die Reisenden seien evakuiert worden, um die Sicherheit der Gebäude zu überprüfen. Anschließend durften die Touristen wieder in ihre Hotels zurück. Für Sonntag ist ein Hin- und Rückflug von Brüssel-Zaventem nach Marrakesch geplant. Der Flughafen in Marrakesch ist weiter voll funktionstüchtig.
Das Außenministerium hat ein Krisenzentrum eingerichtet. Wer Angehörige in dem Erdbebengebiet vermutet und keinen Kontakt mit ihnen aufnehmen konnte, kann sich an die Notrufzentrale wenden. Die Nummer lautet: 02/501-4000.
belga/vrt/dop