Wenn Belgien an der Verfahrensform des Geschworenengerichts festhalten will, muss die Organisation überdacht werden. Das sagt der Föderale Prokurator Frédéric Van Leeuw.
Anlass ist der Brüsseler Terrorprozess zu den Attentaten von März 2016, der am Montag in die Schlussphase geht. Geschworene und Berufsrichter müssen das Strafmaß für acht Verurteilte festlegen. Sechs von ihnen droht die lebenslange Haft.
Ein Assisenprozess ist nach den Worten von Prokurator Van Leeuw zu teuer und zu personal- und zeitintensiv. Der Terrorprozess habe Dutzende Millionen Euro gekostet und acht Anwälte anderthalb Jahre lang in Beschlag genommen. Dadurch verzögerten sich Verfahren an anderen Gerichten, sagt Van Leeuw. Er plädiert für eine Reform des Geschworenengerichts, weil die Bürger auch bei Strafgerichten oder Berufungsverfahren ein Recht auf eine schnelle Justiz hätten.
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