"Das könnte die größte Finanzoperation in der Geschichte des Landes werden", zitiert die Nachrichtenagentur Belga einen Wirtschaftsprofessor der Uni Löwen.
Die Staatsanleihe hat einen wirklichen Traumstart hingelegt. Gegen 15 Uhr waren schon Staatsbons mit einem Gesamtvolumen von über 800 Millionen Euro gezeichnet worden.
Berücksichtigt wurden hier allein die Transaktionen, die über das Portal der föderalen Schuldagentur abgewickelt wurden. Wie viel Geld über die teilnehmenden Banken in die Staatsanleihe investiert wurde, ist noch nicht bekannt. Zeichnen kann man die Staatsbons noch bis Ende kommender Woche.
Die Rechnung der Föderalregierung könnte also aufgehen. Finanzminister Vincent Van Peteghem hatte keinen Hehl daraus gemacht, dass die Regierung ein Konkurrenzprodukt zum klassischen Sparkonto lancieren wollte, um die Banken letztlich dazu zu zwingen, ihre Sparzinsen anzuheben.
Hintergrund ist die offensichtliche Kluft zwischen einerseits den Sparzinsen, die den Kunden geboten werden, und andererseits der Rendite, die die Banken selbst bekommen, wenn sie ihr Geld bei der EZB parken - die ist nämlich mehr als doppelt so hoch.
Und je größer der Erfolg der Staatsbons, desto höher der Druck für die Banken, ihrerseits bessere Konditionen zu bieten. Ob das so kommen wird, das bleibt aber noch abzuwarten.
Roger Pint