Paolo F. wird also bald das Gefängnis verlassen können, wenn auch mit einer elektronischen Fußfessel. Es war die Zeitung La Dernière Heure, die die Meldung als erste brachte. Inzwischen wurde die Information auch vom zuständigen Prokurator des Königs bestätigt. Die Opfer und Angehörigen reagieren am Donnerstag in der Zeitung La Dernière Heure mit Unverständnis auf die Entscheidung. "Seine Mandanten seien regelrecht geschockt", zitiert die Zeitung einen Anwalt.
Paolo F. sitzt seit fast anderthalb Jahren in U-Haft. Am 20. März 2022 war er in Strépy-Bracquegnies bei La Louvière mit hoher Geschwindigkeit in eine Karnevalsgruppe gefahren. Sechs Menschen kamen dabei ums Leben, rund 40 weitere wurden zum Teil lebensgefährlich verletzt. Ursprünglich wurde gegen ihn wegen fahrlässiger Tötung ermittelt. Vor ziemlich genau einem Jahr hat die zuständige Ratskammer aber entschieden, dass er auch des Mordes beschuldigt werden soll.
Nun soll der 34-Jährige also das Gefängnis verlassen können. Hintergrund sei vor allem die Tatsache gewesen, dass Paolo F. schon so lange in U-Haft sitzt. Und ein zentrales Sachverständigen-Gutachten werde zudem erst im Dezember vorliegen.
Roger Pint