Bart Swerts ist Förster. In der Großraumregion Brüssel betreut er den Wald im Auftrag der regionalen Umweltbehörde (Bruxelles Environnement). Swerts sagte Montagmorgen im Radio der VRT, der viele Regen habe dem Wald gutgetan. "Das sind glückliche Umstände für den Wald. Der Regen ist ein Segen für die Natur."
Denn nicht nur die große Trockenheit im vergangenen Sommer sei für den Wald und die Wasserversorgung der Bäume nicht optimal gewesen. Auch der Juni dieses Jahres habe den Bäumen nicht gut getan. "Der Juni war ein sehr warmer Monat", erinnert Swerts. Da sei viel Wasser verdunstet. Und das habe die Bäume gestresst.
Äußerst zufrieden zeigt sich der Förster auch über den Umstand, dass heftige Regenschauer mit viel Wasser in ganz kurzer Zeit bislang ausgeblieben seien. Gerade nach der langen Trockenperiode im Juni. "Wenn die Böden dann ausgetrocknet sind und auf ein Mal viel Regen fällt, dann hat der Boden keine Zeit, das Wasser aufzunehmen." Das sei dieses Jahr anders gewesen.
Keine Extreme im Juli
Seit Juli habe es weder extreme Trockenheit, noch extreme Hitze und auch keine extremen Niederschläge gegeben. Der Wald habe sich darüber gefreut. Denn auch für ihn gelte: Extreme sind eigentlich nie gut.
Auch extremer Wind ist für den Wald natürlich nicht gut. Aber auch hier: Entwarnung bislang in diesem Sommer. Zwar war für Sonntag eine Sturmwarnung ausgegeben worden. Im ganzen Land galt Code Gelb wegen Unwettergefahr.
Doch zumindest in Brüssel musste der Wald darunter nicht leiden. Das sei im Grunde alles sehr gut abgelaufen, sagt Förster Swerts: "Wir mussten den Notfallplan für Stürme nicht aktivieren. Bei meinem Rundgang am Sonntag habe ich eine dicke Buche gesehen, die auf einen Weg gefallen ist. Einige Äste lagen auch herum. Aber grundsätzlich ist es gut verlaufen."
Wälder sollen widerstandsfähiger gemacht werden
Der aktuelle Sommer verläuft für die Bäume und den Wald allgemein also relativ gut. Das soll auch in Zukunft so bleiben. Wobei schon jetzt klar zu sein scheint: So glimpflich wie in diesem Jahr wird es nicht bleiben. Swerts und seine Kollegen bereiten sich darauf vor. Langfristig soll der Wald von Brüssel widerstandsfähig gemacht werden gegen extreme Temperaturen, Trockenheit, Winde und Regenfälle.
Als erste Maßnahme, die dabei helfen soll, nennt Swerts das Pflanzen einer anderen Vegetation im Wald, unterschiedliche Baumsorten. Das wolle man auf lange Sicht fördern.
Kay Wagner