Nicht, dass Tanken, beziehungsweise das Bezahlen der Tankfüllung, irgendwann mal wirklich Spaß gemacht hätte. Aber aktuell hört man wieder besonders viel Zähneknirschen an der Zapfsäule. Kein Wunder, denn die Preise für Benzin und Diesel sind in Belgien so hoch wie seit Monaten nicht mehr.
"Bei 1,90 Euro pro Liter liegt der offizielle Höchstpreis für Diesel am Freitag", bestätigt Olivier Neirynck in der RTBF. Neirynck ist technischer Direktor beim Verband der belgischen Kraftstoffhändler (Brafco). Für Benzin mit 95 Oktan muss man 1,86 Euro berappen und beim Heizöl ist der Literpreis über die symbolische Marke von einem Euro geklettert und steht bei gerundet 1,01 Euro. Das ist eine ziemlich heftige Preissteigerung seit Anfang Juli: Fünf Prozent beim Benzin, neun Prozent beim Diesel, und beim Heizöl sind es fast 25 Prozent.
Angebot und Nachfrage
Das liegt an verschiedenen Entwicklungen, die zusammenkommen. "Gerade bei raffinierten Erdölprodukten, also Benzin, Diesel und Heizöl, gibt es aktuell ein Ungleichgewicht zwischen dem Angebot und einer wachsenden Nachfrage", so Neirynck. Die Nachfrage nehme zu, weil insbesondere die indische und die US-amerikanische Wirtschaft deutlich wachse, also mehr Ölprodukte verbrauche. Und auch die chinesische Wirtschaft mit ihrem riesigen Ölhunger fahre langsam aber sicher wieder hoch. Den gestiegenen Bedarf könne man aber nicht mal eben so ausgleichen, schließlich könne man neue Raffinerien nicht innerhalb von ein paar Tagen bauen.
Zweiter Faktor ist der Dollar- beziehungsweise der Euro-Kurs. Öl wird in Dollar gehandelt. Ein im Vergleich zum Euro stärkerer Dollar wie jetzt gerade ist also schlecht für die gesamte Euro-Zone.
Opec+
Und dann sind da noch die erdölproduzierenden Länder selbst, also die sogenannte Opec+. Die haben logischerweise wenig Interesse an niedrigen Ölpreisen. Weil die Preise für ein Barrel Erdöl im letzten Jahr nach Meinung dieser Länder aber zu stark gesunken waren, haben sie Ende 2022 beschlossen, ihre Förderung zu drosseln. Eine Verknappung des Angebots bewirkt – zumindest meist – höhere Preise.
"Diese Reduzierung der Fördermenge hat sich zwar etwas auf die Preise ausgewirkt, aber doch viel weniger als von den Produzenten gehofft, beziehungsweise von den Abnehmern befürchtet", sagt Olivier Neirynck. Jetzt will Saudi-Arabien aber wieder an der Schraube drehen und hat angekündigt, die Öl-Fördermenge noch weiter reduzieren zu wollen. Aber Saudi-Arabien ist ja nicht das einzige Mitglied der Opec+, andere Länder könnten eine Drosselung der Saudis durch eine Erhöhung der eigenen Produktion ausgleichen. Genau darüber verhandeln die Opec+-Staaten.
Sollte es Saudi-Arabien gelingen, die anderen Mitgliedsstaaten auf seine Seite zu ziehen, könnte der Ölpreis und damit der Kraftstoffpreis gehörig anziehen. Gelingt es hingegen den anderen Staaten, Saudi-Arabien zu überzeugen, beziehungsweise beschließen sie, nicht mitzumachen bei der Drosselung, dann könnte der Preis nur wenig oder im Idealfall sogar gar nicht steigen. Hier heißt es also Warten auf die Entscheidung der Opec+.
Der Brafco-Direktor gibt sich in dieser Hinsicht aber optimistisch: Eine Drosselung könne zu einem Einbruch der Nachfrage führen – wodurch sich die Opec+-Staaten letztlich ins eigene Fleisch schneiden würden. Es gebe sogar die berechtigte Hoffnung, dass sich die Preise im September wieder stabilisieren würden, so Neirynck.
Boris Schmidt
Der Euro/Dollar-Kurs ist mit 1,10 so hoch wie seit Jahren nicht mehr. Das kann unmöglich der Grund für die Preiserhöhung sein.
Es ist das selbe Spiel wie jedes Jahr, vor der Urlaubzeit werden die Leute heiss gemacht auf 'Herrumreisen' und dann werden kräftig, von der Spekulations- und Abzockerseite, mit den üblichen fadenscheinigen Erklärungen begleitend, die Preise angehoben. Das wahre Problem dahinter, seit den 2000der Jahren, ist, dass Börsianische-Quartalszahlen produziert werden müssen, und dafür wird Tot und Teufel genutz damit die Quartalsboni für die CEOs stimmen...
Man sollte sich nur noch zu Fuß oder mit dem Fahrrad bewegen.
der Basispreis hat sich seit Jahren kaum geändert. Die Preiserhöhung für den Verbraucher ist eine gewollte abgesrochene Abzocke aller uns regierenden. die Reihe der Taschenfüllung ist bei allem primär und massgebend. als hier vor Jahren die Akzisen drastisch angehoben wurden um 3,5 Millionen mehr einzunehmen, sich dann herausstelle, dass weitere 3,5 Mio weniger eingenommen wurden, also ein Manko von 7 Mio. hat man das so im Raum stehen, den Bürger bezahlen lassen und getan als sei nichts gewesen. wir werden gehalten wie Champignons, im Dunkeln und ständig mit Dreck beworfen. weiter so......