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Urteil im Brüsseler Terrorprozess: Zufriedene Reaktionen bei den Opfern und Angehörigen

26.07.202317:41
  • Terror-Anschläge von Brüssel
Pierre-Yves Desaive, Überlebender der Terror-Anschläge von Brüssel, gibt nach dem Urteil ein Interview (Bild: Nicolas Maeterlinck/Belga)
Pierre-Yves Desaive, Überlebender der Terror-Anschläge von Brüssel, gibt nach dem Urteil ein Interview (Bild: Nicolas Maeterlinck/Belga)

Es war einer der größten Schwurgerichtsprozesse in der belgischen Justizgeschichte. Am späten Dienstagabend ist in dem Verfahren um die Brüsseler Anschläge vom 22. März das Urteil ergangen. Allgemein wird es als ausgesprochen nuanciert und sehr gut begründet bezeichnet. Und auch die Opfer und Angehörigen sind zufrieden mit dem Ausgang.

Erleichterung dürften wohl viele empfunden haben. Denn im Vorfeld des Brüsseler Terrorprozesses waren die Zweifler in der Überzahl, vor allem diejenigen, die die Aufarbeitung der Brüsseler Anschläge lieber nicht einer Geschworenenjury überlassen wollten. Und nachdem das Verfahren dann auch noch einen Fehlstart hingelegt hatte – Stichwort Glasboxen –, da sahen sich die Kritiker bestätigt, befürchtete der eine oder die andere sogar, dass der Prozess platzen könnte.

Nach etwas mehr als sieben Monaten ist nun also das Urteil ergangen. Die Jury hat sechs Angeklagte auf der ganzen Linie für schuldig befunden. In vorderster Front sind das die beiden Terroristen, die sich am 22. März ebenfalls in die Luft sprengen sollten und die im letzten Moment einen Rückzieher gemacht haben, also Mohamed Abrini und Osama Krayem.

Um es kurz zu machen: Mit diesen sechs Schuldsprüchen hatte man eigentlich gerechnet. Allenfalls bei einem dieser sechs Angeklagten gab es noch Zweifel: Die Verteidigung von Salah Abdeslam hatte doch scheinbar stichhaltig geltend gemacht, dass ihr Mandant zum Zeitpunkt der Anschläge schon in Haft saß und auch nichts von den Anschlagsplänen gewusst habe. Die Jury hat das Abdeslam nicht abgenommen. Er wurde auch auf der ganzen Linie für schuldig befunden. Zwei Angeklagten konnte man derweil nicht beweisen, dass sie von den Anschlagsplänen wussten. Entsprechend wurden sie nur wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung verurteilt. Und den zwei letzten Angeklagten konnte man nicht mal das nachweisen. Die beiden Brüder hatten den Terroristen eine Wohnung vermietet. Sie hatten aber keine Ahnung, was ihre Mieter dort ausheckten, zumindest ist die Jury zu diesem Schluss gekommen. Entsprechend wurden sie vollständig freigesprochen.

Und auch das ist gemeint, wenn immer wieder von einem "nuancierten" Urteil die Rede ist. Denn im Vorfeld hatten Kritiker davor gewarnt, dass – eben weil das behandelte Verbrechen so barbarisch war – alle zehn Angeklagten am Ende über einen Kamm geschoren werden. Genau das ist zum Glück nicht passiert, freute sich in der RTBF Pierre-Yves Desaive, der den Anschlag in Zaventem überlebt hat. Die Jury habe das umgesetzt, wofür die Vorsitzende Richterin zu Beginn des Prozesses auch schon plädiert hatte: Die Strafe zu individualisieren, also herauszufinden, wie die einzelnen Angeklagten genau in die Sache verstrickt waren.

Für die Opfer und Angehörigen war das sehr wichtig. Ihnen ging es nicht darum, alle Angeklagten einfach nur hart zu bestrafen. Bester Beweis ist, dass niemand die teilweisen oder vollständigen Freisprüche kritisiert hat. Die Opfer und Angehörigen wollten verstehen, sie wollten wissen, was wirklich passiert ist, sagte auch der Anwalt Guillaume Lys, der eine Gruppe von Nebenklägern vertreten hat. Und die Geschworenen hätten hier wirklich gewissenhaft versucht, eben diese Verstrickungen aufzudröseln.

Und tatsächlich: Negative Reaktionen von Nebenklägern hat man bislang nicht gehört. Das Urteil entspreche auch ihrer Meinung, sagte Patricia Mercier, die den Anschlag von Maelbeek überlebt hat. Und sie sei erleichtert, dass das so sei, also dass sie sich in dem Urteil wiederfinden könne. "Die Geschworenen haben wirklich tolle Arbeit geleistet", sagte in der VRT auch Philippe Vansteenkiste, der Direktor der Opfervereinigung V-Europe. "Sie sind den Dingen wirklich auf den Grund gegangen, sie haben bei ihrer Urteilsfindung alles in die Waagschale gelegt." Für ihn sei das jedenfalls ein wichtiger Moment, um dieses Kapitel vielleicht mal ein bisschen abzurunden.

Die Arbeit und das Engagement der Jury werden wirklich durch die Bank gelobt. Die Geschworenen hätten im Verlauf des gesamten Verfahrens klar signalisiert, dass sie nicht zu Dekorationszwecken im Saal waren, sagen Beobachter einhellig. Und der föderale Justizminister Vincent Van Quickenborne sieht sich denn auch in seiner Meinung bestätigt, nämlich, dass die oft kritisierten Schwurgerichte auch in Zukunft noch einen Platz in unserem Rechtssystem haben. Das Wichtigste sei doch, dass die Justiz den Opfern gerecht wird, sagte Van Quickenborne in der VRT. Nun, wenn er die all die positiven Reaktionen der Opfer höre, dann könne er nur feststellen, dass das im vorliegenden Fall gelungen sei.

Urteile im Brüsseler Terrorprozess: Sechs Angeklagte schuldig des terroristischen Mordes

Roger Pint

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