In allen Zeitungen des Landes ist am Samstag ein offener Brief von Premierminister Alexander De Croo an die belgische Bevölkerung veröffentlicht worden.
In einer ganzseitigen Anzeige spricht De Croo die Streitereien und Konflikte in der Föderalregierung an. In der letzten Woche hatte die Regierung es nicht geschafft, sich auf eine Steuerreform zu verständigen.
De Croo schreibt, dass Politiker manchmal so mit sich selbst beschäftigt seien, dass sie vergessen würden, für wen sie arbeiten. Auch er selber habe Fehler gemacht. Positive Veränderungen könne es nur geben, wenn alle zusammenarbeiten.
Der Premier schreibt, dass er die Sorgen der Belgier kenne. Er kündigt an, dass er sich gemeinsam mit anderen um eine bessere Politik bemühen werde.
Nach einer Einschätzung des Politologie-Professors Carl Devos von der Universität Gent ist die Zeitungsanzeige der Start der Wahlkampagne von Premierminister De Croo im Hinblick auf die Wahlen im nächsten Jahr. Das sagte Devos am Samstagmorgen im VRT-Rundfunk.
vrt/est
Bemerkenswert dieses Eingeständnis. In der DG wäre das undenkbar. Hier würden die Halbgötter in Schlips und Kragen überall nach Fehlern suchen, nur nicht bei sich selbst.