Der Nationalfeiertag begannt traditionell in der Brüsseler Kathedrale St. Michael und Sankt Gudula mit dem Te Deum. Neben König Philippe und Königin Mathilde und ihren Kindern waren auch König Albert und Königin Paola anwesend.
Der 89-jährige König Albert war Ende Juni wegen Gesundheitsproblemen eine Woche lang in einem Krankenhaus behandelt worden. Und der Vater und Vorgänger des Königs wirkte immer noch sehr geschwächt. Beim Hochsteigen der Treppen zur Kathedrale musste ihm Prinz Gabriel zur Hand gehen. Albert verzichtete im Anschluss des Te Deums auch auf das Bad in der Menge.
Nach dem Te Deum begann auch das Fest in und um den Brüsseler Park. Dort stellten sich auch zahlreiche föderale Dienste der Öffentlichkeit vor - Streitkräfte, Polizei, Feuerwehr, Zivilschutz, ... - die bei der Gelegenheit Animationen anboten.
Erster Höhepunkt des Nationalfeiertags war das Defilee militärischer und ziviler Einheiten - längst kein militaristisches Hochamt mehr, vielmehr gehe es darum, sich bei den verschiedenen Diensten für ihren unermüdlichen Einsatz im Dienste der Bürger zu bedanken, betonte auch nochmal Premierminister Alexander De Croo.
Das Defilee war trotz des zehnjährigen Thronjubiläums im Wesentlichen so gestaltet wie sonst auch. Offenbar hatte der Palast darauf bestanden, um dem aktuell schwierigen sozialwirtschaftlichen Kontext Rechnung zu tragen.
1.345 Frauen und Männer paradierten über die Place des Palais. Auf der Ehrentribüne: natürlich erstmal das Königspaar. König Philippe trug dabei die Uniform eines Vier-Sterne-Generals der Landstreitkräfte. Königin Mathilde war ganz in Rot gekleidet. Prinzessin Astrid und Prinz Laurent hatten mit ihren jeweiligen Ehepartnern ebenfalls auf der Ehrentribüne Platz genommen. Prinzessin Delphine sorgte bei ihrem inzwischen schon dritten Defilee mit einem sehr bunten Sommerkleid wieder für einen Farbtupfer. König Albert und Königin Paola waren nicht anwesend.
Und auch zwei Kinder des Königspaar fehlten, nämlich Prinzessin Elisabeth und Prinz Gabriel. Dafür gab es aber einen guten Grund: Beide haben an dem Defilee teilgenommen, sind mit ihren jeweiligen Jahrgängen der Königlichen Militärakademie mitmarschiert. König Philippe und Königin Mathilde war der Stolz sichtbar anzusehen.
Aber erstmal richteten sich alle Augen in den Himmel, denn in diesem Jahr konnte das Defilee der Flugzeuge und Hubschrauber stattfinden. Besonderes Highlight: Zehn F-16-Kampfjets - zehn wegen des Thronjubiläums - die die belgischen Landesfarben in den Himmel malten. Zu sehen war übrigens auch ein niederländisches F-35-Kampfflugzeug. Belgien hat 34 Flugzeuge dieses Typs bestellt, die sehr bald die F-16 ersetzen sollen.
Ein weiteres Highlight war eine Darbietung der Spezialeinheiten der Landstreitkräfte, die wie schon im vergangenen Jahr im Rahmen des Defilees einen Einsatz simulierten. Diesmal war das eine Geiselbefreiung.
Danach folgte das Defilee der zivilen Einheiten, also Polizei, Rettungsdienste und sogar Zollbehörde. Mit dabei unter anderem ein Allrad-Krankenwagen des Roten Kreuzes aus Büllingen.
Die Teilnehmer des Defilees und auch die zahlreichen Zuschauer sind übrigens trocken geblieben. Zumindest am Nachmittag ist die berühmt berüchtigte "Drache Nationale" nämlich ausgeblieben.
Der Tag ist noch nicht zu Ende. Zum zehnjährigen Thronjubiläum von König Philippe ist ab 21 Uhr im Brüsseler Cinquantenaire-Park eine große Fernsehshow geplant, die auch im BRF Fernsehen live übertragen wird (zu sehen auch auf der RTBF-Plattform Auvio).
Abgeschlossen wird der Nationalfeiertag in Brüssel mit einem Feuerwerk um 23 Uhr.
est/rop/km