Außerdem soll er ohne öffentliche Ausschreibung unter Vertrag genommen worden sein. Die SNCB hat mittlerweile ein Audit gestartet, um die Sache aufzuklären.
Der Fall betrifft Ypto, die für Informatik zuständige Tochter der SNCB. Die hat den Briten zwischen 2018 und 2020 als Berater angestellt, um beim Umzug der gesamten IT-Infrastruktur zu einem externen Anbieter zu helfen. Besagter Berater soll laut Zeitung für seine Arbeit pro Tag 2.200 Euro in Rechnung gestellt haben. Die Rede ist von Honoraren von 44.000 Euro pro Monat, was einem Jahresgehalt von etwa einer halben Million Euro entspricht. Damit hätte der Consultant 200.000 Euro pro Jahr mehr verdient als seine Bekannte, Bahnchefin Sophie Dutordoir.
Wie Het Laatste Nieuws weiter berichtet, kann die SNCB bisher auch keinerlei Dokumente über eine öffentliche Ausschreibung des Postens finden. Eine öffentliche Ausschreibung ist aber vorgeschrieben bei Staatsbetrieben wie der Bahn, wenn es um Aufträge dieser Größenordnung geht.
SNCB-Chefin Dutordoir soll das jetzt laufende Audit bei der Bahn initiiert haben. Sie verweist außerdem auf die Verantwortlichkeit der Bahn-Tochter Ypto für die Personalie. Dutordoir räumt zwar ein, den Berater 2018 dem SNCB-Management vorgestellt zu haben, mehr habe sie mit der Anstellung des Mannes aber nicht zu tun gehabt, wird sie in der Zeitung zitiert.
Boris Schmidt