Die Laufzeitverlängerung für Doel4 und Tihange3 im vergangenen Monat war gewissermaßen eine Last Minute-Entscheidung. Nicht zuletzt wegen des Kriegs in der Ukraine und der darauffolgenden Energiekrise hatte sich die Föderalregierung kurzfristig dazu entschlossen, den geplanten Atomausstieg zumindest in Teilen rückgängig zu machen.
Um die Versorgungssicherheit gewährleisten zu können, sollen die zwei jüngsten Reaktorblöcke für weitere zehn Jahre am Netz bleiben. Problematisch sind vor allem die Winter 2026 und 2027. Ziel sei, dass die Anlagen im November 2025 bereit sind, sagte Premier De Croo. Und nach der derzeitigen Einschätzung des Betreibers Engie-Electrabel sei das realistisch.
Über die Sicherheit der Anlagen dürfe natürlich nicht der Hauch eines Zweifels bestehen. Ende des Monats erwarte man in dieser Frage eine endgültige Einschätzung von Engie. Im Moment gebe es aber keinen Grund, an einer fristgerechten Inbetriebnahme zu zweifeln.
"Durch die Laufzeitverlängerung der Kernreaktoren Doel 4 und Tihange 3 wird der Verlust von insgesamt rund 1.000 Arbeitsplätzen vermieden."
Engie-CEO Thierry Saegeman beim Besuch von Premierminister De Croo
Roger Pint