"Wir wollten nur zum Quick und waren plötzlich in einem Polizeiauto", beklagt sich im Brüsseler Stadtmagazin BRUZZ einer von vier Jugendlichen, die am Samstagnachmittag von der Polizei im Brüsseler Stadtzentrum vorläufig festgenommen wurden. Bei der Festnahme sei auch Gewalt im Spiel gewesen. Ein Beamter habe sein Bein gegen seinen Hals gedrückt, sodass ihm die Luft weggeblieben sei, erzählt einer der anonym aussagenden Jugendlichen.
Tags zuvor war ein Smartphone-Video von einer anderen Festnahme vor der Brüsseler Börse gedreht worden. Die Empörung darüber im Netz war groß.
"Das Video zeigt nicht alles", reagiert in BRUZZ eine Polizeisprecherin. Die Brüsseler Polizei wehrt sich gegen die Vorwürfe von Willkür und ungerechtfertigter Gewaltanwendung.
Seitens der Politik wird der Polizeieinsatz nicht kritisiert. Brüssels Bürgermeister Philippe Close traf sich am Montag allerdings mit Vertretern von Jugend- und Sozialverbänden, um sich mit ihnen über alternative Präventivmaßnahmen gegen Krawallstifter auszutauschen.
Kay Wagner