Ein besonders eklatantes Beispiel für die skrupellose Ausbeutung von Arbeitern aus ärmeren Ländern ist die sogenannte Borealis-Affäre vom letzten Jahr: Auf der Antwerpener Baustelle des Chemiekonzerns hatten Dutzende solcher Arbeiter unter erbärmlichen Bedingungen schuften müssen, auch ihre Unterbringung und sonstigen Lebensbedingungen waren so himmelschreiend, dass sie schließlich selbst die Behörden alarmierten.
Die Aufarbeitung brachte viel zu Tage, was man auch schon von anderen Fällen kannte: vollkommen undurchsichtige, international agierende und zumindest potenziell sehr kriminelle Geflechte aus Subunternehmern, verleugnete Verantwortung, bewusste Umgehung von Regeln und Gesetzen durch Betriebe und so weiter.
Etwas anderes wurde aber auch gnadenlos offensichtlich: ein schmerzhafter Mangel an Koordination zwischen den zuständigen Stellen und Behörden. Die Folge: Der Fall wurde sogar parlamentarisch aufgearbeitet. Eine der Empfehlungen des Sonderausschusses für Menschenschmuggel und Menschenhandel war die Einrichtung eines nationalen Koordinierungszentrums. Der dazu passende nationale Koordinator ist seit Anfang des Monats Klaus Vanhoutte.
Eines wisse man sicher, so Vanhoutte am Freitag im Gespräch mit Radio Eén: Das Problem des Menschenhandels nehme zu. Der Fall Borealis habe auch deutlich gezeigt, wie enorm das vorhandene belgische System in solchen großen Fällen unter Druck gerate.
Das hat für den Koordinator sicher nicht zuletzt mit einer Sache zu tun: Menschenhandel ist ein Phänomen, das alle Zuständigkeiten des Landes betrifft. Wie wir aus leidvoller Erfahrung wissen, macht das die Koordinierung im Krisenfall natürlich nicht einfacher.
Unterstützende Funktion
Genau da kommt der neue nationale Koordinator ins Spiel: Zu seinen Aufgaben gehört, mit allen zuständigen Stellen zu sprechen und ihre Arbeit zu koordinieren. Es ist also, wie er selbst betont, eine unterstützende Funktion, die die Arbeit bereits bestehender Stellen und Dienste effizienter machen soll.
Vor allem soll natürlich eine Wiederholung des Chaos vom letzten Jahr verhindert werden. Das bedeutet: Vorausplanung für die nächste Krise: Einen Krisenplan formulieren und ermitteln, was man denn überhaupt braucht, wenn eine Krise eintritt.
Dann der logische nächste Schritt: Woher sollen dann im Bedarfsfall die personellen und anderen Mittel kommen? Die Suche nach diesen Möglichkeiten und Mitteln und zwar quer durch alle Zuständigkeiten und Ebenen - auch das gehöre zu seinen Aufgaben.
Vanhoutte blickt seiner neuen Aufgabe aber in jedem Fall nüchtern ins Auge und macht sich wenig Illusionen über den Kampf, der da geführt werden muss: Da müsse man schon ehrlich sein zu sich, so Vanhoutte sinngemäß: Weder werde man dem Menschenschmuggel den Garaus machen können, noch werde man die Ursachen lösen, denn die seien meist die wirtschaftliche Lage der Heimatländer der Opfer, seien also weit jenseits belgischen Einflusses.
Auf Symptome vor Ort konzentrieren
Stattdessen müsse man sich auf die Symptome vor Ort konzentrieren. Das heißt, die Opfer des Menschenhandels hierzulande zu unterstützen so gut es geht.
Und die Täter so umfassend wie möglich verfolgen und verurteilen zu lassen.
Boris Schmidt
Der Auftrag wird wohl mehr für die Belgischen Beamten sein den illegalen Menschenhandel ins Deutsche Fluchtland Nummer Eins zu unterbinden durch eine Aktionsgemeinschaft Europäischer Polizeibeamter und konsequent Schleuser zu bestrafen, die den ausreisewilligen Menschen in Afrika u.a. wegen politischer Verfolgung, Klimakatastrophen und Krieg mit menschenverachtenden Wucherpreisen für die Schleuserumtriebe im Zeitalter von Gierflation und Profitokratie "Après-COVID 19" die Lebenslüge vom angeblichen BRD-Super-Paradies für alle jungen Männer der Welt auf Erden erzählen.