In Brüssel sind rund 7.000 Beschäftigte des Pflegesektors auf die Straße gegangen. Sie zogen vom Nord- zum Südbahnhof. Zu den Teilnehmern der Kundgebung gehörten vor allem Mitarbeiter aus Krankenhäusern und Seniorenheimen, aber auch häusliche Pflegekräfte sowie Tagesmütter.
Sie protestierten gegen akuten Personalmangel und zu hohen Arbeitsdruck und forderten mehr Zeit für eine qualitative Pflege sowie bessere Löhne. Die Gewerkschaften riefen die Föderalregierung auf, dringend in das Pflegesystem zu investieren. Maßnahmen dürften nicht auf die Zeit nach den Wahlen im kommenden Jahr verschoben werden.
Am Rande der Kundgebung gab es einen Zwischenfall mit Mitgliedern der Partei Vlaams Belang. Deren Anwesenheit hatte nach Angaben der Polizei zu Unruhe unter den Demonstrierenden geführt. Um eine Konfrontation zu vermeiden, habe man deshalb die Gruppe der Vlaams-Belang-Mitglieder isoliert.
Parteichef Tom Van Grieken erklärte in einer Pressemitteilung, die Polizei habe Abgeordneten des Belang das demokratische Recht verweigert, an einer Kundgebung teilzunehmen. Van Grieken soll nach eigenen Angaben durch einen Polizisten tätlich angegriffen worden sein.
belga/mh