"Die Baustelle des Jahrzehnts" – allein an der Ankündigung des Gasnetzbetreibers Fluxys kann man schon ablesen, wie viel Bedeutung der im Bau befindlichen Pipeline zugemessen wird. Um zu verstehen warum, reicht ein Blick auf die Landkarte der schon bestehenden Gasinfrastruktur. Es geht um die große "Gas-Autobahn", die den Hafen von Zeebrugge mit Deutschland verbindet. In Zeebrugge kommt nicht nur Erdgas über unterseeische Pipelines aus Norwegen und Großbritannien an, sondern auch in verflüssigter Form per Schiff. Das hat die Verbindung seit dem Wegfall der Nord-Stream-Pipeline quasi zur Lebensader für das energiehungrige Deutschland gemacht.
Diese wichtige Pipeline besteht fast überall aus zwei Strängen. Aber eben nur fast – denn es gibt noch immer einen Flaschenhals mit einer Länge von rund 44 Kilometern, auf denen die Gasleitung noch nicht gedoppelt ist. Diesen Flaschenhals zwischen Desteldonk nördlich von Gent und Opwijk nordwestlich von Brüssel will Fluxys also bis Ende des Jahres beseitigt haben. Mit der neuen Pipeline schaffe man eine zusätzliche Energiekapazität, die der von rund 15 Kernreaktoren entspreche, so Fluxys-Geschäftsführer Pascal De Buck gegenüber der RTBF, also 15 Gigawattstunden. Damit wird die Durchleitungskapazität für Gas in Richtung Deutschland verdoppelt auf 30 Gigawattstunden, so Premierminister Alexander De Croo im Interview mit der VRT.
Aber das neue Pipeline-Stück ist nicht nur wichtig für den Erdgastransport in die Nachbarländer. Das Projekt ist auch noch in einer ganz anderen Hinsicht zukunftsweisend: Die neue Infrastruktur wird zu 100 Prozent Wasserstoff-kompatibel sein, so Fluxys-Geschäftsführer De Buck. Das heißt also, dass die Leitung, durch die zunächst Erdgas fließen soll, hinterher genauso für den Transport von CO2-neutralem Wasserstoff genutzt werden kann und soll. Das untermauert auch Belgiens Ambitionen, zur wichtigsten Drehscheibe für grünen Wasserstoff auf dem Kontinent zu werden.
Die gerade im Bau befindlichen 44 Kilometer sind dabei auch eine echte Premiere im insgesamt 4.000 Kilometer umfassenden Leitungsnetzwerk von Fluxys in Belgien. Denn es gibt bisher noch keine anderen Abschnitte, die von vornherein und explizit auch auf den Transport von Wasserstoff ausgelegt wären. Die bereits bestehenden Fluxys-Pipelines werden also technisch um- beziehungsweise aufgerüstet werden müssen.
Hier werde die Infrastruktur für die nächsten 40 oder 50 Jahre gebaut, betont der Premierminister. Eine Infrastruktur, die auch Belgien und seiner Wirtschaft den Zugang zu grünem Wasserstoff und damit sauberer Energie garantieren werde. Eine Motivation, die auch die Energieministerin Tinne Van der Straeten hervorhebt: Die belgische Stahl-, Chemie- und Zementindustrie habe bereits jetzt einen hohen Wasserstoff-Bedarf. Wenn es gelinge, diese Industriesektoren auf grünen Wasserstoff umzustellen, dann könne Belgien in Zukunft eben grünen Stahl, grüne Chemieprodukte und grünen Zement produzieren. Damit sichere man nicht nur Jobs vor Ort, sondern auch eine klimaneutrale Zukunft, so die Groen-Ministerin.
Ob und wie diese Zukunft eintreten wird, bleibt freilich abzuwarten. Laut den aktuellen Planungen soll Wasserstoff zum ersten Mal ab 2026 durch die Pipelines fließen…
Boris Schmidt
Na endlich haben se' in Belgien
(Brüssel, Eu-Hauptstadt, mit dem Atomium !) auch endlich mal was verstanden!
DIE UMSTELLUNG VON OIL AUF
Wasser!!!!!!!!!! OHNE Atom selbstverständlich!
LANG LEBE DER VERBRENNUNGSMOTOR....auf Wasserbasis...!!!!!!!