Wenn zu den Zielen zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes noch beispielsweise neue Stickstoffnormen hinzukämen oder neue Normen zur Wiederherstellung der Natur und der Biodiversität, dann sei das zu viel, so De Croo. Man müsse eine Überbelastung vermeiden mit Dingen, die streng genommen nichts mit der Klimaerwärmung zu tun hätten.
Andernfalls drohe die Industrie unter all den neuen Normen in die Knie zu gehen - und dann sei es auch nichts mehr mit der Erreichung der CO2-Ziele. Außerdem schade zu viel auf einmal dem Kampf gegen den Klimawandel.
De Croos grüne Koalitionspartner haben erbost auf die Äußerungen des Premiers reagiert. Diese Aussagen seien erstens skandalös und zweitens nicht innerhalb der Föderalregierung abgesprochen gewesen, hieß es von Groen. Selbstverständlich gingen Natur und Klima Hand in Hand, deswegen sei nicht Bremsen nötig, sondern sogar noch stärker aufs Gaspedal zu treten.
Angestoßen wurde die Debatte durch eine Rede des französischen Präsidenten Macron. Er hatte gefordert, die Pausentaste für weitere europäische Klimapläne zu drücken. Mit seinen Äußerungen hatte er viel Kritik geerntet. Von der flämischen Umweltministerin Zuhal Demir (N-VA) kam Zustimmung zu dieser Haltung.
Boris Schmidt
Weil Umwelt- und Naturschutz nicht einfach hinter der Grenze hinter Büllingen und Kelmis zu Ende sein dürfen.